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(Bad Waldsee) - Das Regierungspräsidium Tübingen plant einen Ersatzneubau für den Urbachviadukt der B 30-Ortsumfahrung Bad Waldsee. Nach Informationen der Stadt Bad Waldsee soll der Neubau in absehbarer Zeit erfolgen. Nach den aktuellen Plänen ist der neue Viadukt jedoch nicht ausreichend zukunftsfähig, befürchtet die „Initiative B30“ und schlägt Verbesserungen vor.
Der Urbachviadukt wurde Ende der fünfziger Jahre gemeinsam mit der Ortsumfahrung Bad Waldsee erbaut und ging 1961 unter Verkehr. Zur damaligen Zeit lag das zulässige Gesamtgewicht von Lkw noch bei 24 Tonnen, heute sind es bis zu 44 Tonnen. Gleichzeitig war das später eingetretene dramatische Verkehrswachstum nicht absehbar.
Rund sechzig Jahre später ist eine Sanierung des Urbachviadukts nicht mehr wirtschaftlich möglich. Das Regierungspräsidium Tübingen plant deshalb einen Ersatzneubau neben dem bestehenden Viadukt. Anschließend soll der alte Viadukt abgebrochen werden. Durch die Versetzung des Viaduktes muss auch die Fahrbahn der B 30 in diesem Bereich verlegt werden. Die Baustrecke beginnt an der Brücke der Landesstraße 316 (Bad Waldsee - Wolfegg) über die B 30 und endet an der Überführung der B 30 über die Kreisstraße 7935 (Bad Waldsee - Hittisweiler). Trotz des großen Aufwandes soll der neue Viadukt nach den aktuellen Plänen des Regierungspräsidiums wieder nur zweistreifig erbaut werden. Der neue Viadukt werde aber so geplant, dass später ein zweibahniger Ausbau der Ortsumfahrung Bad Waldsee noch möglich ist.
Das Regierungspräsidium Tübingen informierte die Stadt Bad Waldsee über die Pläne des Neubaues des Urbachviaduktes und bat um Stellungnahme. Der Gemeinderat Bad Waldsee berät am Montag, 29. Juni 2020 über die Stellungnahme der Stadt an das Regierungspräsidium. Die „Initiative B30“ hat am Donnerstag von den Plänen des Regierungspräsidiums erfahren und brachte in einem Schreiben an die Fraktionssprecher im Gemeinderat sowie der Stadtverwaltung ihre Bedenken und Vorschläge vor.
Ein zweibahniger Ausbau der B 30 Ortsumfahrung Bad Waldsee ist im nördlichen Teilabschnitt, nach aktuellem Stand, zumindest in den nächsten dreißig bis vierzig Jahren nicht zu erwarten. Dadurch wird nach der bisher vorliegenden Planung des Regierungspräsidiums über Jahrzehnte in diesem Bereich ein Engpass bestehen. Die vorliegende Planung berücksichtigt einen eventuell dreistreifigen Ausbau der Ortsumfahrung Bad Waldsee nicht und offenbar ebenso wenig einen Anschluss der Landesstraße 316, heißt es in dem Schreiben.
Konkret fordert die „Initiative B30“ einen zukunftsfähigen dreistreifigen Fahrbahnquerschnitt über den neuen Urbachviadukt. Dies soll auch im Zusammenhang mit dem geplanten Anschluss der Landesstraße 316 an die B 30 gesehen werden. Durch eine dreistreifige Führung über den Viadukt wäre es möglich, dass über einen späteren Anschluss der L 316 der Verkehr über einen eigenen Fahrstreifen auf die Bundesstraße geführt wird und sicher einfädeln kann. Der Verkehr würde dann zweistreifig über den Urbachviadukt in Richtung Biberach geführt. Nach dem Viadukt soll der Verkehr über eine Verflechtungs- und Verziehungsstrecke wieder auf einen Fahrstreifen zusammengeführt werden.
Daneben schlägt die Initiative leise Fahrbahnübergänge für den Lärmschutz des Kurgebietes und des Urbachtals vor. Außerdem soll der neue Viadukt mit einem Radweg ausgestattet werden. Bisher müssen Radfahrer auf teils steilen und verwinkelten Wegen auf der einen Seite das Urbachtal hinab und auf der anderen Seite wieder hinauffahren. Der Radweg verbessert somit unter anderem die Anbindung der Wohngebiete auf dem Frauenberg mit dem Erholungsgebiet Tannenbühl.
Die „Initiative B30“ würde sich freuen, wenn der Gemeinderat die angesprochenen Punkte in der Stellungnahme der Stadt Bad Waldsee gegenüber dem Regierungspräsidium Tübingen berücksichtigen könnte.
Die Sitzung des Gemeinderates beginnt am Montag um 18.00 Uhr im Saal der Stadthalle und wird aufgrund der Corona-Beschränkungen auch als Livestream übertragen, unter: www.bad-waldsee.de/gemeinderatssitzung/.