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(Friedrichshafen) - Bei der „Mobilitätskonferenz nördlicher Bodensee“ diskutierten am Dienstag in Friedrichshafen Vertreter aus Region, Verwaltung und Wirtschaft über die Entwicklung der Verkehrswege am nördlichen Bodensee. Zentrales Thema waren die Hauptachsen B 31 (Ost-West) und B 30 (Nord-Süd).
Michael Kittelberger, Leiter des Referats Straßenplanung beim Regierungspräsidium Tübingen, plädierte dafür, den Verkehr am Bodensee auf Achsen zu konzentrieren. Mittlerweile hat das Regierungspräsidium die Ostumfahrung von Meckenbeuren als Vorzugsvariante festgelegt. Die Voruntersuchung soll aber erst zum Ende des ersten Halbjahres 2020 abgeschlossen werden und danach die Linienbestimmung kommen. Wie lange es dauert, bis die B 30 zwischen Ravensburg und Friedrichshafen komplett ausgebaut ist konnte nicht beantwortet werden. Parallel dazu plant das Regierungspräsidium die B 31 neu zwischen Immenstaad und Meersburg. Noch in diesem Jahr soll der Korridor für die Straße festgelegt werden.
Die B 30 und B 31 seien ein großräumig gedachtes Konzept. Einzelne Ortsumfahrungen nützten nichts. Diese Bundesstraßen übernähmen in der Region die Aufgabe von Autobahnen, sagte Regierungspräsident Klaus Tappeser.
Uwe Lahl, Ministerialdirektor im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, meinte, dass das Problem darin bestehe, dass beide Bundesstraßen abschnittsweise ausgebaut werden. Sie wiesen dadurch Schwachstellen auf. Die Umgehung Überlingen wurde dieses Jahr freigegeben, die B 31 neu Ortsumfahrung Friedrichshafen soll Ende 2020 fertig werden. Der Abschnitt der B 30 Ravensburg-Süd noch in diesem Monat. Hier fehle jedoch der wichtige Lückenschluss in Richtung Friedrichshafen.
Als drittes Projekt in der Region hat das Regierungspräsidium im Oktober mit der Planung des B 32 Moldietetunnel bei Ravensburg begonnen.
Im Regierungspräsidium Tübingen gebe es in der Straßenplanung „einen extremen Nachholbedarf“, meinte Kittelberger. Die meisten Planungen lägen in der Zukunft. Neben den drei begonnenen Planungen sollen in der Region bis 2025 noch drei Projekte begonnen werden: Im zweiten Halbjahr 2021 die zweite Röhre des B 31-Riedleparktunnel in Friedrichshafen und im zweiten Halbjahr 2023 die beiden B 31-Projekte Oberuhldingen-Meersburg und Überlingen-Oberuhldingen. Den Planungsbeginn der B 30-Ortsumfahrungen von Gaisbeuren und Enzisreute verschob das Regierungspräsidium erneut, nun auf Ende 2022.
Peter Jany, Hauptgeschäftsführer der IHK Bodensee-Oberschwaben, verwies darauf, dass in der Standortumfrage der IHK die Erreichbarkeit über die Straße von vielen Unternehmen in der Region bemängelt wurde. Der Bodenseekreis sei hier das Schlusslicht. Mit der Planung an der B 31 hätte man schon 2003 beginnen können.