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(Landkreis Biberach) - Die Zahl der Verkehrsunfälle im Landkreis Biberach hat sich im vergangenen Jahr erhöht. Nach 3.521 Unfälle im Jahr 2011 registrierte die Polizei nun 3.835 Unfälle im Jahr 2012. Dies gaben Mitarbeiter der Polizeidirektion Biberach und der Verkehrsbehörde im Landratsamt bekannt. Ein besonderes Augenmerk lag auf einzelnen Unfallschwerpunkten.
Im Stadtgebiet Biberach wurden mehrere Unfallschwerpunkte festgestellt: Der Minikreisel in der Gaisentalstraße, die Einmündung der Steigmühlstraße in die Riedlinger Straße und die nördliche Ausfahrt von der B 30 in die Memminger Straße vor dem Jordanei, wo es sechs Unfälle gab.
Nach mehreren anderen Eingriffen müsse man nun über bauliche Maßnahmen nachdenken, sagte die Biberacher Ordnungsamtsleiterin Brigitte Länge. "Das Jordanei gehört überplant", meinte Eggensberger, Verkehrsreferent der Polizeidirektion Biberach. Für die B 30-Ausfahrt regte er eine Zusatzspur an, damit der Verkehr auch etwas später in die Memminger Straße einfädeln kann. Vor allem mit Blick auf die vor kurzem eröffnete Nordwest-Umfahrung von Biberach halten die Verkehrsexperten Maßnahmen an der Memminger Straße für ratsam und gaben dies der Vertreterin des Regierungspräsidiums Tübingen mit auf den Weg. "Das Problem wird sich durch die Umfahrung verschärfen. Dort wird mehr Verkehr ankommen", so Eggensberger.
Fünf Unfälle gab es 2012 im Biberach Stadtgebiet auch an der Einmündung der Schlierenbachstraße in die Rißegger Straße und an der Abzweigung in die Waldseer Straße. Im südlichen Landkreis wurde über zwei Schwerpunkte gesprochen. Beide liegen im Ortsgebiet von Bad Schussenried. Seit 20 Jahren im Fokus steht die Kreuzung bei Kleinwinnaden, wo es 2012 vier Unfälle mit einem Schwer- und vier Leichtverletzten gab. Mit einer Entschärfung dieser Stelle rechnen die Experten erst mit dem Bau einer Ortsumgehung. Fünf Unfälle ereigneten sich auch in der Ortsdurchfahrt von Reichenbach.
Fünfmal wurde die Polizei 2012 zu einem Unfallschwerpunkt im Illertal gerufen. Bei der Abzweigung von der Straße zwischen Sinningen und Oberbalzheim in Richtung Altenstadt gab es drei Schwer- und fünf Leichtverletzte.
Bei Laupheim gab es 2012 drei Unfallschwerpunkte: den Kreisverkehr vor Baustetten an der Einfahrt zur B 30 nach Biberach, die Abzweigung in Baltringen nach Schemmerberg und die Oberholzheimer Kreuzung bei Achstetten. Hier gab es 2012 fünf Unfälle mit einem Toten, einem Schwer- und drei Leichtverletzten. "Hier sind fast nur noch bauliche Maßnahmen möglich, bei der Beschilderung sind wir beinahe am Ende", sagte Dorothee Jerg die Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung Laupheim. Tempo 70 werde oft missachtet. Einen Kreisel werde das Regierungspräsidium nicht genehmigen. Als Alternativen wurden eine feste Blitzanlage oder ein Versatz angeregt, damit Zufahrtsstraßen nicht pfeilgerade in die Vorfahrtstraße münden. Eggensberger: "Damit haben wir schon einige Kreuzungen entschärft."