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(Bad Waldsee) - Der Gemeinderat Bad Waldsee hat Anfang Februar den Haushalt für das Jahr 2025 beraten. Mit einem Gesamtvolumen von knapp 156 Millionen Euro, davon rund 97 Millionen Euro für die Stadt selbst, wurden Investitionen in Bildung, Infrastruktur und kommunale Einrichtungen beschlossen. Rund 28 Millionen Euro fließen in Schulen, Kindergärten sowie den Straßen- und Breitbandausbau. Ein weiterer großer Posten ist die Kreisumlage von 11,7 Millionen Euro an den Landkreis Ravensburg.
In ihren Haushaltsreden nahmen die Fraktionen Stellung zu aktuellen Themen der Stadtentwicklung und im Verkehrsbereich. Besonders hervorgehoben wurde der neue Bürgerbus, der als Nachfolgeprojekt des wenig genutzten Citybusses eingeführt wurde.
CDU: Dank an ehrenamtliches Engagement
Maximilian Klingele (CDU) betonte die Bedeutung von Eigenverantwortung und lobte den Bürgerbus als Beispiel dafür, wie auch kleinere Beträge im Haushalt große Wirkung entfalten können. Er dankte insbesondere dem Organisator Christoph Rauhut für seinen Einsatz und stellte fest, dass das Projekt in kurzer Zeit erfolgreich umgesetzt wurde. Auch wenn in Zukunft noch Verbesserungen notwendig seien, beispielsweise in der Barrierefreiheit, sei der Bürgerbus bereits jetzt eine wertvolle Ergänzung des Mobilitätsangebots in Bad Waldsee.
Freie Wähler: Stärkung der Ortsteile
Bernhard Schultes (Freie Wähler) hob hervor, dass der Bürgerbus die Grenzen zwischen den Ortschaften weiter aufweiche und somit die Infrastruktur im ländlichen Raum stärke. Er lobte das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger, die dieses Angebot ermöglichen.
Grüne: Mobilität weiterdenken
Lucia Vogel (Bündnis 90/Die Grünen) verwies darauf, dass der Bürgerbus ein erster Schritt sei, jedoch nicht für alle Menschen eine Lösung darstelle. Sie forderte ein umfassendes Mobilitätskonzept, das den innerstädtischen Verkehr, Radwege und alternative Fortbewegungsmittel stärker in den Fokus rückt. Zudem plädierte sie für eine Parkraumbewirtschaftung, um den Individualverkehr zu reduzieren und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen.
SPD: Zukunftsvision für die Stadt
Karl Schmidberger (SPD) wagte einen Blick in die Zukunft und stellte sich für den 8. Dezember 2025 vor, dass der Bürgerbus so erfolgreich sei, dass er als Modellprojekt für den gesamten Landkreis dienen könne. Zudem thematisierte er die geplante B 30-Umgehung und optimistische Fortschritte in deren Planung. Die externen Planungsbüros hätten schnellere Fortschritte erzielt als erwartet und eine Unterflurtrasse als wirtschaftlichste Lösung für Gaisbeuren identifiziert. Gleichzeitig sei es gelungen, gemeinsam mit den beteiligten Kommunen tragfähige Lösungen für die Anbindungen der L 300 und L 316 zu entwickeln. Erste finanzielle Mittel seien für das kommende Jahr im Haushalt vorgesehen.