Minister Hermann will Radschnellweg mit hohem Standard

(Weingarten) - Entgegen dem Bericht in der Schwäbischen Zeitung betonte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann am Dienstag bei seinem Besuch im Schussental, dass er sich nicht für eine bestimmte Variante des geplanten Radschnellwegs zwischen Baindt und Friedrichshafen ausgesprochen hat. Stattdessen erklärte Hermann, dass er einen Radschnellweg mit hohem Standard favorisiere und dass alle möglichen Streckenführungen ergebnisoffen geprüft werden. Es gehe darum, die bestmögliche Lösung zu finden, die sowohl den Anforderungen des Landes als auch den Bedürfnissen der Kommunen entspricht, so Hermann.

Im Bericht der Schwäbischen Zeitung war angedeutet worden, dass Hermann die Nutzung der alten Bundesstraße 30 durch Weingarten befürworte, was sofort für Irritationen vor Ort sorgte. Zwar bezeichnete der Minister diese Strecke als eine „schnellere und direktere“ Möglichkeit, doch stellte er gleichzeitig klar, dass die endgültige Entscheidung noch ausstehe. Es werde gemeinsam mit den Baulastträgern - den Landkreisen Bodenseekreis und Ravensburg, den Städten Friedrichshafen und Ravensburg sowie dem Land Baden-Württemberg - sorgfältig abgewogen, welche Route die sinnvollste sei. Minister Hermann unterstrich zudem die Dringlichkeit, die Planungen zügig voranzutreiben. Ein schneller Abschluss des Planungsverfahrens sei notwendig, um den Bau zeitnah beginnen zu können.

In Weingarten hatte sich der Gemeinderat zwar knapp für eine alternative Route am Schulzentrum vorbei ausgesprochen, doch Hermann wies darauf hin, dass das Land als Bauherr auf der Landesstraße ein Mitspracherecht habe. Es sei daher nicht überraschend, dass die alte B 30 weiterhin eine mögliche Variante darstelle. Wichtig sei jedoch, dass beide Optionen, sowohl die Route entlang der alten B 30 als auch die alternative Streckenführung, in die abschließende Prüfung einbezogen werden. Hermann hob abschließend hervor, dass es sich bei dem Projekt um einen vollwertigen Radschnellweg handeln werde.