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(Bad Waldsee) - Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden stellte im Juli 2024 die bundesweite Statistik der Straßenverkehrsunfälle 2023 vor: Deutschlandweit verunglückten 2.839 Menschen tödlich, weitere 366.557 Menschen wurden verletzt. Die Polizei zählte bundesweit insgesamt rund 2,5 Millionen Verkehrsunfälle.
Wie in den Vorjahren ereigneten sich 2023 die meisten Unfälle mit Personenschaden innerhalb von Ortschaften (70%), 32% der Getöteten wurden hier registriert. Die meisten Verkehrstoten gab es auf dem Straßentyp „Landstraße“ (58%). Auf den Autobahnen wurden 7% aller Unfälle mit Personenschaden und 11% aller Getöteten gezählt.
Unfälle auf den Straßen außerhalb von Ortschaften hatten u. a. wegen höherer Fahrgeschwindigkeiten gravierendere Folgen als auf Straßen innerorts. Risikofaktoren auf Landstraßen sind: Fehlende Trennungen zum Gegenverkehr, unübersichtliche Überholmöglichkeiten, Kreuzungen oder ungeschützte Hindernisse neben der Fahrbahn.
Unfälle 2023 auf der B 30
269 Verkehrsunfälle ereigneten sich 2023 auf der B 30 laut Berichten von Polizei und Feuerwehr. Dabei verunglückten 160 Menschen: vier verstarben, 24 wurden schwer und 132 leicht verletzt. Mindestens 392 Fahrzeuge waren beteiligt. Bei 130 Unfällen entstand Sachschaden von insgesamt rd. 2,1 Mio. Euro. Zu 139 Unfällen liegen keine ausreichenden Daten über die Schadenshöhe vor. Der volkswirtschaftliche Schaden bekannt gewordener Verkehrsunfälle beträgt nach den Unfallkostensätzen der Bundesanstalt für Straßenwesen ca. 9,9 Mio. Euro.
Auch im Jahr 2023 ereigneten sich auf den ausgebauten Streckenabschnitten der B 30 weniger schwerwiegende Unfälle, als auf den nicht voll ausgebauten Streckenabschnitten: Mit einem Längenanteil von ca. 47% ereigneten sich auf den nicht voll ausgebauten Streckenabschnitten rund 56% aller schweren Verkehrsunfälle. 54% der Verunglückten, 55% der Leicht- und 58% der Schwerverletzten sowie alle Verkehrstote wurden dort gezählt.
Auf den nicht zweibahnigen Streckenabschnitten von Ravensburg bis Friedrichshafen verunglückten sechs Menschen schwer und 53 leicht, zwei Menschen starben. Dies betraf vor allem die Ortsdurchfahrten Meckenbeuren mit Ortsteilen sowie Friedrichshafen. Tödlich verunglückten Menschen bei Meckenbeuren und Untereschach.
Auf dem Streckenabschnitt nördlich von Baindt bis Biberach/Riß verunglückten acht Menschen schwer und 19 leicht, zwei Menschen starben. Die Unfallschwerpunkte lagen bei Enzisreute, Gaisbeuren und Unteressendorf. Tödlich verunglückten Menschen im Waldgebiet bei Enzisreute.
Langzeitbetrachtung 2006-2023
In den letzten 18 Jahren gab es auf der B 30 zwischen Ulm und Friedrichshafen 70% mehr Unfälle mit Todesfolge als im Durchschnitt auf Bundesstraßen in Deutschland. Auf den ausgebauten Streckenabschnitten kamen 6% mehr Menschen zu Tode als im Bundesdurchschnitt. Auf den nicht ausgebauten Streckenabschnitten waren es 145% und von nördlich von Baindt bis nach Biberach an der Riß sogar 209%. Von Ravensburg bis Friedrichshafen waren es 32% mehr, als im Bundesdurchschnitt.
Auffällige Unfallursache mit Todesfolge auf der B 30 sind überhöhte Geschwindigkeit und das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes. Auf den nicht ausgebauten Streckenabschnitten kam es bei zwei Drittel der Unfälle mit Todesfolge zu einem Zusammenstoß mit dem Gegenverkehr.
Unfallschwerpunkte
Das „Merkblatt zur örtlichen Unfalluntersuchung in Unfallkommissionen (M UKO)“ gibt Hinweise zur Erkennung und Analyse von Unfallhäufungsstellen sowie zu möglichen Verbesserungsmaßnahmen.
Bei strikter Auslegung gibt es nach der Dreijahreskarte 2021–2023 auf der B 30, 14 Unfallschwerpunkte: Unfallhäufungsstellen in Friedrichshafen (1), Lochbrücke (3), Meckenbeuren (1), bei Untereschach (2), Ravensburg (1) und in Gaisbeuren (1). Hinzu kommen sogenannte Unfallhäufungslinie bei Lochbrücke (1), Meckenbeuren (1), Untereschach (1), Enzisreute (1) und Bad Waldsee (1). Alle Unfallschwerpunkte der B 30 liegen im Landkreis Ravensburg und dem Bodenseekreis, in den Gemeinden Bad Waldsee (3), Ravensburg (4), Meckenbeuren (6) und Friedrichshafen (1).
In Baden-Württemberg werden jedoch abweichende Ausdehnungen gegenüber den Standardwerten des Merkblattes angewandt. Dies hat zur Folge, dass Unfallhäufungsstellen teilweise anders bewertet werden.
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