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(Ravensburg / Friedrichshafen) - Die Landratsämter Ravensburg und Friedrichshafen gaben am Sonntagabend noch keine Entwarnung in den Hochwassergebieten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sage für die kommende Nacht bis Montagabend (3. Juni) weitere Niederschläge und Unwetter mit Starkregen voraus. Vor allem entlang der Schussen und der Seefelder Aach müsse erneut mit steigenden Wasserpegeln und weiterem Hochwasser gerechnet werden.
Aktuell seien die Pegel an Schussen, Argen, Rotach und Seefelder Aach rückläufig. An der Schussen erreichte das Jahrhunderthochwasser am Samstag (1. Juni) seinen Scheitelpunkt bei 4,87 Metern.
Nach derzeitigem Stand besonders betroffen war die Gemeinde Meckenbeuren im Bodenseekreis. Insbesondere die Ortsteile Kehlen und Brochenzell sind betroffen. Wohngebiete entlang der Schussen wurden überflutet, wie die Wilhelm-Schussen-Grundschule und die Karl-Brugger-Halle. Die Grundschule bleibt mindestens bis Mittwoch geschlossen. Die Gemeinde will eine Notbetreuung für diese Schüler im Bildungszentrum anbieten.
In der Gemeinde Eriskirch wird die Bevölkerung gebeten Wasser zu sparen, da die Kanalisation keine Abwässer mehr aufnehmen kann. Es besteht die Gefahr, dass sich Abwässer rückstauen und nicht mehr in den Kanal entwässert werden können. Dieser Rückstau kann sich bis in die Häuser ausbreiten. Die Pumpen der Kläranlage, der Gemeinde und der Feuerwehr laufen auf Hochtouren, um den Abwasserpegel im Kanalsystem zu senken und genügend Platz für häusliche Abwässer zu schaffen.
Neben zahlreichen Straßen waren und sind in der Gemeinde Meckenbeuren Brücken über die Schussen gesperrt. Bei Lochbrücke war die B 30 zeitweise nicht befahrbar. An der dortigen Schussenbrücke sammelte sich eine große Menge Treibholz, das mit einem Bagger entfernt werden musste. Das Gebiet sollte weiträumig umfahren und nicht zwingend notwendige Fahrten sollten abgesagt werden. Die Feuerwehren bitten darum, Straßensperrungen zu beachten, um sich nicht in Gefahr zu begeben.
Im Landkreis Ravensburg hätte die B 30 bei Weißenau beinahe gesperrt werden müssen, da Wasser in die Wanne der Bahnunterführung zu laufen drohte. Die parallel verlaufende Kreisstraße von Ravensburg nach Oberzell wurde dagegen überflutet. An der Anschlussstelle Ravensburg-Nord ist zudem die L 291 in Richtung Berg wegen eines Hangrutsches nicht passierbar, wie auch die B 465 durch das Wurzacher Ried wegen Hochwasser. Daneben sind mehrere Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen gesperrt. Das Landratsamt Ravensburg hält sich mit der Bekanntgabe der Sperrungen sehr zurück. Der Einsatzschwerpunkt liegt in Weingarten, Baindt, Baienfurt, Oberzell und Bad Waldsee.