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(Berlin) - Die Wirtschaftsweisen haben die Bundesregierung am Mittwoch aufgefordert, mehr Klimaschutz im Verkehrsbereich zu betreiben und die Dekarbonisierung des Güterverkehrs zu beschleunigen. Sie kritisieren den desolaten Zustand der Verkehrsinfrastruktur bei Straße und Schiene und empfehlen Maßnahmen wie die Einführung einer Pkw-Maut und den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektro-Lkw.
Deutschland brauche eine Pkw-Maut nach dem Modell der Agora-Verkehrswende, die jährliche Zusatzeinnahmen von 33 Milliarden Euro generieren soll, um die Klimaziele zu erreichen. Die Pkw-Maut soll fahrleistungsbezogen sowie nach Gewicht der Fahrzeuge erhoben werden.[1][2]
Zudem prognostizieren die Wirtschaftsweisen ein schwaches Wirtschaftswachstum von nur 0,2% für 2024, hauptsächlich aufgrund schwacher gesamtwirtschaftlicher Nachfrage, und warnen vor den langfristigen Herausforderungen durch Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel.
Im Frühjahrsgutachten 2024 betonen sie die Notwendigkeit von Investitionen und Nutzerfinanzierung zur Modernisierung der Infrastruktur und unterstreichen die Bedeutung der Dekarbonisierung des Verkehrs trotz der Änderungen im Klimaschutzgesetz. Es gibt jedoch Meinungsverschiedenheiten im Gremium, insbesondere zur Priorisierung von batterieelektrischen Lkw gegenüber anderen Technologien wie Wasserstoff. Auch in Zukunft sei mit viel Lkw-Verkehr zu rechnen. Eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene sei nur begrenzt möglich, denn nur sechs Prozent der straßengebundenen Transporte eigneten sich dafür. Auf der Schiene gebe es außerdem Kapazitätsengpässe.