08.01.2024 - 23:09 Uhr
Franz Fischer
Nr. 8486
478

Bauern legen Verkehr lahm

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(Region) - Von der Ostalb bis nach Oberschwaben haben am Montag Traktoren den Verkehr blockiert. An einigen Stellen rollte auch am Montagnachmittag der Verkehr noch nicht. Die Landwirte wollen in den kommenden Tagen ihren Protest fortsetzen.

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ulm wurde am Montag die Anschlussstelle Seligweiler an der A 8 sowie auf der A 7 die Anschlussstellen Oberkochen/Heidenheim, Giengen/Niederstotzingen, Langenau, Berkheim und Dettingen durch Traktoren blockiert. Um die Mittagszeit wurde eine Blockade durch Traktoren an der A 8- Anschlussstelle Merklingen beendet.

Viele Behinderungen gab es auf der B 30 von Biberach bis zum Ulmer Donautal. Am Vormittag waren die Zufahrten der B 30 Ulm-Donautal und die Auffahrt Laupheim-Süd, ab dem Nachmittag die Auffahrt Ulm-Donaustetten blockiert. Auch das Jordanei bei Biberach war nicht befahrbar. Von Biberach aus gab es ab 9 Uhr einen Zug über die B 30 nach Laupheim.

Die B 465 konnte im Stadtgebiet Ehingen aufgrund eines Konvoi von Traktoren nicht befahren werden. Folgende Straßen wurden durch bewusst langsam fahrende Traktoren im Verkehrsfluss behindert: Die B 312 in Ochsenhausen, die L 284 in Ingoldingen, die B 465 im Stadtgebiet Biberach und die B 311-Kreisverkehre in Erbach.

Nachmittags fand von Giengen nach Heidenheim und zurück ein Konvoi von Traktoren statt. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ulm konnten an unterschiedlichen Örtlichkeiten im Laufe des Montags fast 40 unangemeldete Versammlungen festgestellt werden. Hierbei wurden jeweils entsprechende Strafverfahren durch die Polizei wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz gegen Unbekannt eingeleitet. Die Polizei hat hierzu Ermittlungen aufgenommen.

Das Polizeipräsidium Ravensburg zog Montagabend für sein Zuständigkeitsgebiet eine überwiegend positive Bilanz. Sämtliche Veranstaltungen und Kundgebungen in den Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und dem Bodenseekreis seien weitestgehend geordnet und störungsfrei verlaufen.

In Ravensburg fand mit mehreren tausend Teilnehmern die größte Kundgebung in den drei Landkreisen statt. Über 1.000 Traktoren und Lkw fanden sich auf dem Parkplatz der Oberschwabenhalle ein, deren Fahrerinnen und Fahrer zu Fuß zur Kundgebung auf den Marienplatz gelangten. Dabei kam es zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein Demo-Teilnehmer versehentlich von einem Lkw gestreift und leicht verletzt wurde.

In den Vormittagsstunden sei es mehrfach zu kurzzeitigen Blockaden von Autobahnzubringern, Kreuzungsbereichen und Kreisverkehren gekommen, die nach kurzer Zeit wieder beendet wurden. Lediglich auf der Bundesstraße 30 bei Bad Waldsee habe es Behinderungen gegeben. Zwischen Bad Waldsee und Oberessendorf blockierten Demonstranten die Bundesstraße bis in den Abend hinein. Dort kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen. Aber auch die Ortsdurchfahrt Gaisbeuren war am Morgen blockiert sowie erneut in den Abendstunden.

In Leutkirch leistete ein Demo-Gegner Widerstand gegen die Polizei und muss nun mit einer Strafanzeige rechnen. Die Beamten wurden zudem zu einem Verkehrsunfall mit Blechschaden gerufen, der sich zwischen einem Traktorfahrer und einem Pkw ereignet hat. Auch in Aitrach und Aichstetten kam es zu Veranstaltungen und Verkehrsbehinderungen.

Die Grünen Bundestagsabgeordnete Agnieszka Brugger, die auch stellvertretende Vorsitzende der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag ist, wurde auf der Kundgebung in Ravensburg von Polizeibeamten begleitet. Als Brugger das Mikrofon überreicht bekam, kippte die Stimmung. Sie zeigte sich nur wenig kompromissbereit, mahnte ein demokratisches Miteinander an und forderte zu Veränderungen auf. Sie bezeichnete einige Landwirte als Klimaleugner. Die Klimakatastrophe mache nicht vor Deutschland halt. Das missfiel nicht wenigen Teilnehmern. Der Bauernverband hatte im Vorfeld auch Bundestagsabgeordnete von SPD und FDP eingeladen, jedoch keine Antwort sowie eine Absage erhalten.

Im Bodenseekreis und Landkreis Sigmaringen verlief eine Versammlung in Salem mit einer Teilnehmerzahl von mehreren hundert friedlich und störungsfrei. Kundgebungen in Sigmaringen, Bad Saulgau, Pfullendorf, Meßkirch und Mengen verliefen mit jeweils dreistelligen Teilnehmerzahlen ohne besondere Vorkommnisse.


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