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(Stuttgart) - Winfried Hermann (Grüne), Minister für Verkehr in Baden-Württemberg, macht in einem Interview mit „Schwäbische.de“ die Straßenplaner im Regierungspräsidium Tübingen, die Bodenseeregion sowie betroffene Bürgerinnen und Bürger dafür verantwortlich, dass Planungen im Bodenseekreis Jahrzehnte dauern. Die Umweltbelange seien lange Zeit missachtet worden. Zudem hält Hermann die Ausbaupläne der B 31 von Immenstaad nach Meersburg über die B1-Trasse für nicht rechtssicher: „Zu groß, zu viele Eingriffe in die Natur. Wir haben eine zweispurige Straße und bauen vier Spuren dazu. 200 Prozent Kapazitätssteigerung, das ist erheblich übertrieben“. Diese B 31-Planung sollte aufgegeben werden.
Der Verkehrsminister fordert stattdessen einen dreistreifigen B 31-Ausbau mit einer Tunnellösung für Hagnau. Außerdem will Hermann prüfen, die Projektmanagementgesellschaft DEGES einzuschalten, um das Projekt zu beschleunigen.
Die Region habe sich die Suppe mit ihrem Größenwahn nach Großprojekten seit 50 Jahren selbst eingebrockt, so der Minister: Bodenseeautobahn, Planfall 7.5 und jetzt die vierspurige B1–Variante. „Je größer der Eingriff, desto wahrscheinlicher sind Konflikte mit dem Naturschutz und der Fläche, und das Projekt schiebt sich immer weiter raus“, sagt Hermann. Deshalb gelte für ihn: „Kleiner, angepasster planen“.
Wenig Hoffnung auf eine schnelle Lösung macht Hermann für einen B 31–Ausbau von Friedrichshafen in Richtung Lindau. Das Land habe keine Planungskapazitäten.
Weiter kritisiert der Minister die B 30-Planung zwischen Ravensburg und Friedrichshafen: „Auch in diesem Fall hat man zu lange die Belange des Naturschutzes ignoriert und mit der Westvariante aufs falsche Pferd gesetzt“. Erst als sich das gerichtliche Scheitern abgezeichnet hätte, hätten die Planer die Ostvariante ausgewählt.
Mit großspurigen Straßenplanungen blockierten sich all die, die vor Ort auf der Vierspurigkeit beharrten.