13.07.2023 - 21:57 Uhr
Franz Fischer
Nr. 8325
300

Anzahl der Verkehrsunfälle nimmt wieder zu

(Wiesbaden) - Im Jahr 2022 sind in Deutschland 2.788 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das waren 9% oder 226 Getötete mehr als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch, nach den nun vorliegenden endgültigen Ergebnissen mitteilt, lag die Zahl der Verkehrstoten damit weiterhin unter der Marke von 3.000 Personen. Diese war erstmals im stark von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 unterschritten worden, als deutlich weniger Menschen unterwegs waren als in den Vorjahren. Die Zahl der bei Unfällen im Straßenverkehr verletzten Personen stieg im Jahr 2022 um 12% auf 361.134 Verletzte. Dennoch blieb die Zahl der Getöteten und Verletzten auf einem der tiefsten Stände seit fast 70 Jahren. Durchschnittlich gab es pro Tag 989 Verletzte und fast 8 Todesopfer im Straßenverkehr.

 

Zahl der Alkoholunfälle deutlich gestiegen

Die Zahl der polizeilich registrierten Unfälle stieg im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 4% auf rund 2,4 Millionen. Bei 2,1 Millionen Unfällen blieb es bei Sachschaden, bei rund 290.000 Verkehrsunfällen wurden Menschen verletzt oder getötet. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden stieg damit deutlich um 12% gegenüber 2021. Bei Unfällen mit Sachschaden betrug der Anstieg dagegen 3%. Im Jahr 2022 gab es 38.771 Unfälle, an denen mindestens eine unfallbeteiligte Person alkoholisiert war. Das waren 19% mehr Alkoholunfälle als im Vorjahr.

 

Schwere Verkehrsunfälle vor allem auf Landstraßen

70% aller Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich 2022 innerhalb von Ortschaften, 24% auf dem Straßentyp „Landstraße“ und 6% auf Autobahnen. Allerdings haben Unfälle auf Straßen außerhalb von Ortschaften unter anderem wegen der höheren Fahrgeschwindigkeiten oft schlimmere Folgen als auf innerörtlichen Straßen. Auf Landstraßen kommen weitere Risikofaktoren wie die fehlende Trennung zum Gegenverkehr, schlechte Überholmöglichkeiten oder ungeschützte Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn hinzu. Dies zeigt auch die Zahl der Verkehrstoten: Innerorts kamen 32% der bei Unfällen im Straßenverkehr Getöteten ums Leben, auf Landstraßen waren es 57% und auf Autobahnen 11%.

Infolge von Unfällen auf Landstraßen starben im Jahr 2022 insgesamt 1.593 Personen. Die meisten von ihnen waren Pkw-Insassen (841 Getötete), gefolgt von Kraftradnutzerinnen und -nutzern (399 Getötete). Bei Unfällen auf Landstraßen, bei denen mindestens eine beteiligte Person die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten hatte oder für die Straßen- oder Witterungsverhältnisse zu schnell fuhr, starben 530 Menschen. Das war ein Drittel aller Verkehrstoten auf Landstraßen. Mehr als ein Viertel der Schwerverletzten (5.989 Menschen oder 27%) auf Landstraßen ging ebenfalls auf Unfälle wegen zu hohen Tempos zurück.

Auf Autobahnen starben 314 Menschen im Jahr 2022. Darunter waren 181 Pkw-Insassen und 71 Insassen von Güterkraftfahrzeugen (z. B. Lkw, Sattelzugmaschinen oder Kleintransporter). Auch auf Autobahnen ist zu schnelles Fahren eine der Hauptunfallursachen. Bei Geschwindigkeitsunfällen auf Autobahnen fanden 121 Menschen den Tod, das entspricht 39% aller Getöteten auf Autobahnen.

Innerhalb von Ortschaften findet der größte Teil des Rad- und Fußgängerverkehrs statt. Dies wirkt sich auch auf die Unfallzahlen aus. Im Jahr 2022 starben innerorts 881 Menschen. 62% von ihnen waren mit einem Fahrrad (276) oder zu Fuß (274) unterwegs, mit dem Pkw fuhren dagegen nur 19% (170) der innerorts tödlich Verunglückten.

(Abbildung: Auszug aus dem Unfallatlas 2022)


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