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(Stuttgart) - Die Landesregierung leitete im März eine neue Ära für die Fahrradinfrastruktur ein. Mit einem neu entwickelten Bedarfsplan sollen bis zum Jahr 2040 systematisch 2.000 Kilometer fehlende Radwege an Bundes- und Landesstraßen ausgebaut werden. Während im ganzen Land nahezu an jeder Straße, egal wie wenig sie befahren ist, neue Radwege vorgesehen sind, wurde die höchst belastete Bundesstraße 30 bei Gaisbeuren und Enzisreute ausgeschlossen. Hier bestehe für Radwege kein Bedarf. Jetzt erhielt das Land dafür einen Preis.
Das Verkehrsministerium wurde beim Deutschen Fahrradpreis mit dem Bedarfsplan für Radwege an Bundes- und Landesstraßen im Rahmen des 8. Nationalen Radverkehrskongresses mit dem dritten Platz geehrt. Aus insgesamt 128 Einreichungen in der Kategorie setzte sich das Projekt des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg im bundesweiten Wettbewerb durch und ist damit impulsgebend für weitere Planungsprozesse.
Verkehrsminister Winfried Hermann feierte den Erfolg: „Mit dem BW-Bedarfsplan haben wir einen klaren Plan für den Radwegebau an Bundes- und Landesstraßen in den kommenden Jahren. Durch den systematischen Ausbau des Radnetzes entlang der überregionalen Straßen und das Schließen von Netzlücken schaffen wir gute und sichere Bedingungen für den Alltagsradverkehr. Der Bedarfsplan ist eine neue Dimension des landesweiten Radwegeausbaus. Baden-Württemberg ist hier Vorreiter.“
Der Bedarfsplan für Radwege wurde entwickelt, um den Bau von Radwegen und Radschnellwegen noch besser koordinieren zu können. Er definiere ein landesweites Netz für den Radverkehr, identifiziere Netzlücken und priorisiere Neu- und Ausbaumaßnahmen, um diese Lücken zu schließen. Die B 30 bei Gaisbeuren und Enzisreute gehöre nicht dazu.
Der Deutsche Fahrradpreis ist ein bundesweiter Wettbewerb zur Förderung des Radverkehrs in Deutschland und wurde in diesem Jahr zum 23. Mal ausgelobt. Er wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie von der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. verliehen. Der Fachpreis in der Kategorie Infrastruktur zeichnet Projekte und Maßnahmen aus, die dazu beitragen, die Bedingungen für den Radverkehr im Alltag, in der Freizeit oder im Tourismus zu fördern. Die Siegerprojekte des Fachpreises wurden von einer Jury ausgewählt und am 20. Juni auf der Preisverleihung im Rahmen des 8. Nationalen Radverkehrskongresses in Frankfurt am Main ausgezeichnet.
Neben dem hervorragenden Bedarfsplan von Baden-Württemberg wurden in der Kategorie Infrastruktur auch die Projekte „Kanalpromenade Münster“ und „Fahrradparken macht Kreuzungen sicher“ ausgezeichnet.