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(Berlin) – Seit dem 1. Mai 2023 gilt das Deutschladticket (49-Euro-Ticket) und die Menschen fahren immer noch mit dem Auto. Enttäuscht zeigt sich der Berliner Sozialprofessor Andreas Knie. Er fordert nun ein bundesweites 29-Euro-Ticket, das auch im ICE gilt und die erste und letzte Meile einschließt.
Enttäuschend ist, dass das Deutschlandticket nicht den erhofften Schub für mehr klimafreundlichen Verkehr gebracht hat. Der Preis sei zu hoch, um wirklich viele Menschen aus dem Auto heraus in Bus und Bahn zu bringen, so der Professor. Man hätte auch den Fernverkehr, also den ICE, hinzunehmen müssen und für die erste und letzte Meile ein digitales Sammeltaxi. „Das wäre ein Kracher geworden.“
Das Neun-Euro-Ticket im vorigen Jahr habe gezeigt, dass ein günstiges Angebot viele Menschen zum Umsteigen bringen kann. „Wir wissen aus den Ergebnissen der sozialwissenschaftlichen Forschung, dass ein Preis von über 29 Euro pro Monat nicht mehr attraktiv ist und das die Ticketnutzung einfach sein muss.“
So wird also nichts daraus, dass Menschen nicht mehr mit Autos auf Straßen fahren. Eine wirkliche attraktive Alternative mit 29 Euro für alle Segmente des öffentlichen Verkehrs sowie Pooling-Angebote zur Haltestelle und zurück würde zehn bis 14 Milliarden Euro im Jahr kosten. „Wir müssten uns endlich einmal von der permanenten öffentlichen Finanzierung des Autos verabschieden. Dieselsubventionierung, Dienstwagen-Privileg sowie die Entfernungspauschale – um nur einige Subventionen zu nennen“, so Andreas Knie. Damit wären 14 Milliarden Euro eingespart und für die Verkehrswende vorhanden.