03.05.2023 - 18:11 Uhr
Franz Fischer
Nr. 8232
588

Ministerialdirigent hört sich Bedenken zu Brückenneubau an

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(Hochdorf) - Vertreter des Stuttgarter Verkehrsministeriums sind am Dienstag zu einem Gespräch nach Hochdorf im Landkreis Biberach gekommen. Dort sollen, nun im Jahr 2027, zwei Großbrücken der Bundesstraße 30 neu gebaut werden. Für die Bauzeit von drei Jahren soll deshalb die Bundesstraße gesperrt und der Verkehr über Landesstraßen und durch Ortschaften umgeleitet werden. Die Anliegergemeinden Hochdorf und Ingoldingen befürchten in dieser Zeit ein Verkehrschaos und untragbare Umstände: Die Ortsdurchfahrten seien zu eng, es gebe keine oder nur schmale Gehwege und ein Bahnübergang sorge für zusätzliche Behinderungen. Die Polizei befürchtet einen Verkehrskollaps. Feuerwehr und Rotes Kreuz bemängelten, dass sie nicht mehr schnell genug durch kämen. Die IHK rechnet mit einem volkswirtschaftlichen Schaden von mindestens 14 Millionen Euro durch die Umleitung. Landwirte befürchten, dass es für sie kein Durchkommen mehr gibt.

Die Gemeinden Hochdorf und Ingoldingen fordern einen Brückenneubau unter laufendem Verkehr. Dazu sollen die neuen Brücken neben der Fahrbahn gebaut und später an die Stelle der abgerissenen alten Brücken eingeschoben werden. So müsste die B 30 nicht drei Jahre lang voll gesperrt werden. Eine Sprecherin der örtlichen Bürgerinitiative sagte, betroffene Grundstückseigentümer hätten ihr Einverständnis dazu gegeben.

Das Verkehrsministerium fasste den Vor-Ort-Termin als Erörterungstermin im Rahmen der Bürgerbeteiligung auf. Gut 400 interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen am Dienstag teil, wie alle Abgeordneten des Landkreises Biberach, mehrere Bürgermeister sowie Vertreter von Wirtschaft, Polizei und Rettungsorganisationen.

Ministerialdirektor Berthold Frieß verwies auf die zuständige Sachbearbeiterin im Regierungspräsidium Tübingen. Das Standardverfahren sei eine Sperrung. Dennoch werde er die Argumente mit nach Stuttgart nehmen.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger, der CDU-Bundestagsabgeordnete Josef Rief und der SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Gerster sind sich einig, dass eine dreijährige Umleitung nicht vertretbar ist. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Anja Reinalter lobte die frühe Bürgerbeteiligung.


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