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15.03.2023 - 20:09 Uhr
Franz Fischer Nr. 8160
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Franz Fischer
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Polizeipräsidium Ravensburg veröffentlicht Verkehrsunfallbericht 2022
(Ravensburg) - Weniger Verkehrstote, aber einen deutlichen Anstieg der Unfälle mit Verletzten verzeichnet das Polizeipräsidium Ravensburg im Jahr 2022. Die Gesamtzahl der Unfälle stieg ebenso an, wie Unfälle mit Motorrädern und Fahrradfahrern. Auch Unfälle unter Alkoholeinfluss nahmen deutlich zu und in den Landkreisen Sigmaringen und Ravensburg sowie dem Bodenseekreis gab es fast 3.000 Wildunfälle.
„Obwohl die Gesamtunfallzahlen im Jahr 2022 angestiegen sind, liegt das Polizeipräsidium Ravensburg mit einer Zunahme von 2,2 Prozent noch immer unter dem Landesschnitt“, so Polizeipräsident Uwe Stürmer bei der Vorstellung des Verkehrsunfallberichts am Mittwoch. „Zudem konnten wir im vergangenen Jahr weniger Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang verzeichnen. Erstmals sind auch Wildunfälle mit in die Unfallstatistik eingeflossen, die immerhin einen beträchtlichen Anteil von 17 Prozent an der Gesamtunfallzahl ausmachen.“
Nach einem pandemiebedingten Tiefststand der Unfallzahlen im Jahr 2020 sind die Gesamtunfallzahlen zum zweiten Mal in Folge (von 16.518 auf 16.884) angestiegen. Dennoch liegen die Zahlen in den Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und dem Bodenseekreis noch unter den Unfallzahlen der Vor-Corona-Zeit. Während die Zahl der bei Verkehrsunfällen leicht Verletzten im Vergleich zu 2021 um 11,5 Prozent (von 2.133 auf 2.378) und die Zahl der Schwerverletzten um 6,3 Prozent (von 461 auf 490) anstieg, ist bei der Summe der bei Unfällen Getöteten ein Rückgang von etwa einem Fünftel (von 39 auf 31) zu verzeichnen.
Nach wie vor ist überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit bei folgenschweren Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten und Getöteten die Hauptunfallursache. „Leider müssen wir hier zudem eine deutliche Zunahme der Unfallursachen ‚Verkehrstüchtigkeit‘ (2021: 59, 2022: 67) und ‚Überholen‘ (2021: 30, 2022: 40) feststellen“, so Uwe Stürmer bei der Analyse der Zahlen.
Nachdem Motorradunfälle aufgrund der anhaltend schlechten Witterung im Jahr 2021 um knapp ein Viertel (23 Prozent) zurückgegangen waren, sind 2022 wieder deutlich mehr Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer verunglückt (2021: 270, 2022: 347). Aber auch Fahrradunfälle haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen (von 812 auf 950).
Der Polizeipräsident plädiert für mehr gegenseitige Rücksichtnahme, insbesondere mit Blick auf das „Kräfteungleichgewicht“ zwischen Radfahrenden und Kraftfahrzeuglenkern. „Nur so können wir Kollisionen zwischen Kraftfahrzeugen und Fahrrädern reduzieren.“