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(Gaisbeuren) - Das Regierungspräsidium Tübingen nahm im November die Planungen an den B 30-Ortsumfahrungen Gaisbeuren und Enzisreute auf. Für Enzisreute ist eine Umfahrung in Ordnung, für Gaisbeuren nicht. Diese Meinung vertritt der Landtagsabgeordnete Raimund Haser (CDU). Er sieht bei der bisherigen Planung großes Konfliktpotential für die Ortschaft Reute-Gaisbeuren, die es nur auf dem Papier gibt.
Die Ortschaft Reute-Gaisbeuren würde entsprechend der ersten Planungsvariante von der Umgehungsstraße quasi durchtrennt. Um den nicht existierenden Ort ebenerdig zusammenwachsen lassen zu können, will Haser lediglich eine Tieferlegung der B 30 an der jetzigen Stelle in Gaisbeuren: „Das ist kein Tunnel, denn Tunnel sind teuer – auch was die Sicherheitsanforderungen angeht“, verdeutlicht Haser.
Die Straße solle lieber lediglich rund vier Meter abgesenkt werden und so etwas unterhalb von Gaisbeuren verlaufen. „Planerisch sollte man darüber an der B 30 in Gaisbeuren zumindest mal nachdenken“, erklärt Haser und sieht mit seinem Vorschlag etliche Vorteile. Der Flächenverbrauch sei schonender, die gefährlichen Querungssituationen würden entschärft und Reute-Gaisbeuren würde als gemeinsame Ortschaft nicht von einer Bundesstraße getrennt. „Vom Lärm und vom Dreck her wäre das auch zehn Mal besser als bisher“, so Haser.
Reute-Gaisbeuren ist eine Verwaltungseinheit auf dem Gemeindegebiet von Bad Waldsee. Sie umfasst die ehemalig selbstständigen Gemeinden Reute und Gaisbeuren. Eine Ortschaft Reute-Gaisbeuren gibt es nicht. Vor allem im Ortsteil Reute wird der Begriff Reute-Gaisbeuren verwendet, gemeint ist jedoch Reute. Der Ort Enzisreute ist entgegen den Behauptungen wesentlich kleiner als Gaisbeuren und umfasst rund 100 Einwohner. In Gaisbeuren wohnen nach letzten Zahlen rund 1.400 Einwohner. Der Ort wuchs in den letzten Jahren jedoch teils erheblich. Die tatsächlichen Einwohnerzahlen werden dennoch abgestritten.