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29.10.2022 - 22:54 Uhr
Franz Fischer Nr. 7979
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Franz Fischer
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Brückenneubau: Tappeser macht sich ein Bild vor Ort
(Hochdorf) – Für den Ersatzneubau zweier Brücken auf der B 30 bei Hochdorf ist bisher eine zwei-bis dreijährige Sperrung der B 30 geplant. Um frühzeitig Alternativen zu einer längeren Umleitung besprechen und einen konkreten Sachstand erarbeiten zu können, initiierten Hochdorfs Bürgermeister Stefan Jäckle und der Biberacher CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger vor Kurzem einen Austausch mit Regierungspräsident Klaus Tappeser, Holger Adler aus dem Landratsamt Biberach sowie den Bürgermeistern aus den umliegenden Kommunen Ingoldingen, Bad Schussenried, Eberhardzell und Ummendorf.
Einig waren sich alle Beteiligten, dass die Brücken ersetzt werden müssen. Nun gelte es, den Umleitungsverkehr so zu steuern, dass die Belastung der Bevölkerung so gering wie möglich bleibe. Schülerinnen und Schüler der Grundschule müssten beispielsweise die Hauptstraße – und damit die Umleitungsstrecke – überqueren, um in die neue Turnhalle zu kommen. Der Ortskern habe sich mit Ärztehaus, Tagespflegeeinrichtung und neuem Kreisverkehr zu einem Knotenpunkt im Gemeindeleben entwickelt. Lange Staus würden nicht nur den Gemeindealltag stark beeinträchtigen, sondern auch Rettungseinsätze behindern oder diese schlimmstenfalls blockieren. Auch das gelte es in die Bewertung einer Zumutbarkeit der Umleitung mit einfließen zu lassen, meinte der Bürgermeister.
Regierungspräsident Klaus Tappeser, der zu diesem Termin in Freizeitbekleidung erschienen war, zeigte Verständnis für die vorgetragenen Befürchtungen und machte zugleich die Komplexität solcher Bauvorhaben deutlich. „Wir bewegen uns noch im Bereich der Grundlagenermittlung, also am Anfang eines mehrere Jahre dauernden Planungsprozesses.“ Derzeit werden die Betroffenheit durch den Bau und eine bauzeitliche Verkehrsführung erhoben. Dazu wurden verschiedene Stellungnahmen bei den Gemeinden, der Verkehrsbehörde und der Polizei eingeholt.
Zudem ist das Regierungspräsidium dabei, die Erhebung naturschutzfachlicher Grundlagen zu vergeben. „Wir sind also noch in einer frühen Planungsphase, in der noch keine endgültigen Festlegungen zum Bauverfahren und zur Verkehrsführung getroffen werden. Dies hängt vom weiteren Planungsprozess ab. Unser Ziel ist es die Beeinträchtigungen, Betroffenheiten und Eingriffe bei Mensch, Natur und Landschaft durch die notwendige Erhaltungsmaßnahme, mittels einer detaillierten und rechtssicheren Planung, möglichst gering zu halten und ausgewogen zu gestalten,“ so Tappeser.
Wichtig sei, dass es hierfür einen Konsens unter den Beteiligten gebe, denn das sei unter anderem wichtig, um auf langwierige Verfahren verzichten zu können. Der Biberacher Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger, zugleich verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, sieht gute Chancen: „Ich kann die Unsicherheit, die bei den Menschen in Hochdorf und Ingoldingen aktuell aufkommt, sehr gut verstehen. Den heutigen Termin sehe ich daher als wichtiges Signal dafür, dass auf allen Ebenen nach einer guten, praktikablen und auch akzeptablen Lösung für die Bürgerinnen und Bürger gesucht wird. Daran müssen wir jetzt arbeiten.“ Dies bekräftigten auch die Vertreter des Landkreises Biberach, Dezernent Holger Adler, der Gemeinde Ingoldingen, Bürgermeister Jürgen Schell, und der Stadt Bad Schussenried, Bürgermeister Achim Deinet, die zugleich zusagten, sich konstruktiv in den Prozess einzubringen.
Die Gemeinde Hochdorf wartet nun auf die Ergebnisse eines umweltschutzfachlichen Gutachtens. Die Ergebnisse sollten dann auch dem Regierungspräsidium für die weitere Planung zur Verfügung gestellt werden.