14.10.2022 - 20:30 Uhr
Franz Fischer
Nr. 7958
324

Grüne verlangen Beseitigung von Straßen und Verkehrsflächen

(Stuttgart) - Der Koalitionsvertrag sieht vor, den Flächenverbrauch weiter zu reduzieren mit dem Ziel einer Netto-Null beim Flächenverbrauch. Ein wichtiger Faktor, um den unnötigen Verbrauch von Fläche zu vermeiden, ist der Rückbau bestehender, nicht mehr benötigter Infrastruktur, um sowohl Grün- als auch Wasserflächen mehr Bedeutung zuzuweisen. Hierzu müssen auch Potenziale im Straßenbau geprüft werden. Vor allem um die Klimaresilienz durch die Entsiegelung von Verkehrsflächen zu erhöhen, so ein Antrag der grünen Landtagsabgeordneten Gudula Achterberg im Landtag von Baden-Württemberg. Unterstützt wird der Antrag von den grünen Abgeordneten Gericke, Braun, Hentschel, Joukov, Katzenstein, Marwein und Nüssle.

Konkret stören sich die Abgeordneten an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen und sogar an Radwegen, wie aus der Landtagsdrucksache 17/3119 hervorgeht.

„Baden-Württemberg ist auf eine bedarfsgerechte und intakte Verkehrsinfrastruktur aller Verkehrsträger angewiesen. Eine große Herausforderung in Bezug auf die Sicherstellung der Mobilität in Baden-Württemberg ist und wird der Erhalt der Straßeninfrastruktur sein. Die Landes- und Bundesstraßen übernehmen dabei eine regionale und überregionale Verbindungsfunktion bei einer entsprechenden Verkehrsbedeutung. Auch in dieser Legislaturperiode gilt: „Sanierung vor Aus- und Neubau“. Dies trägt dazu bei, den Flächenverbrauch so gering wie möglich zu halten“, macht die Landesregierung in einer Stellungnahme deutlich. Weiter heißt es: „Beim Aus- und Neubau von Verkehrswegen ist eine Inanspruchnahme von Flächen aufgrund der verkehrlichen Bedürfnisse und Zielsetzungen unumgänglich.“ Dabei werde jedoch die Flächeninanspruchnahme im Land so gering wie möglich gehalten.

Weiter verlangen die Grünen eine Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf andere Verkehrsträger des Umweltverbundes. Damit einher ginge eine Umverteilung der versiegelten Verkehrsflächen und Verhinderung weiterer Versiegelung. Dazu führt die Landesregierung aus: „Das Potenzial wird gering eingeschätzt, da Straßen insbesondere auch vom Güterverkehr, landwirtschaftlichen Verkehr, von (Linien-)Bussen und vom Radverkehr genutzt werden.“

Schließlich fragen die Grünen nach Verkehrsflächen, die rückgebaut, rekultiviert und renaturiert werden können. In Innenstädten wird eine Entsiegelung von Parkplätzen begehrt und angefragt, inwieweit dadurch der Flächenverbrauch gesenkt werden kann. Die Landesregierung sieht eine Entsiegelung als Kompensationsmaßnahme bei Verkehrsinfrastrukturplanungen. Parkplätze würden beispielsweise zugunsten der Förderung des Rad- und Fußverkehrs entfernt.


  0 Kommentare

Kommentar schreiben

Abbildung
(Stuttgart) - Weniger Tote und Verletzte im Straßenverkehr - das ist das Ziel des Verkehrssicherheitspakts von Baden-Württemberg. Es soll deutlich weniger Tote und Verletzte im Verkehr geben.Die Landesregierung hat sich ...
Abbildung
(Bad Waldsee) - Mit weitgehender Zustimmung positioniert sich die „Initiative B30“ zum von CDU und Bündnis 90/Die Grünen angenommenen Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung. Zukünftige Schwerpunkte in der Stra...
Abbildung
(Ravensburg) - Voll besetzt war die Zehntscheuer bei der Podiumsdiskussion des Wirtschaftsforums pro Ravensburg (Wifo). Das Wifo fühlte der Kandidatin und den Kandidaten der bereits im Landtag vertretenen Parteien auf den...
Abbildung
(Gottenheim) - Der Bund der Steuerzahler stellte Anfang Oktober sein Schwarzbuch 2015 vor. Auch in diesem Jahr sind Verschwendungen im Verkehrsbereich zu beklagen.Vor 3 Jahren wurde der erste Bauabschnitt der Bundesstraße...
Abbildung
(Biberach) - Der CDU-Bundestagsabgeordnete Josef Rief ruft die Landesregierung auf, ihre "Blockadehaltung" gegen die Aufnahme der B 465 Ortsumgehung Warthausen und Ingerkingen, sowie den vierspurigen Ausbau der B 30 bis Ra...
Abbildung
(Ravensburg) - Der CDU Bundestagsabgeordnete Dr. Andreas Schockenhoff bezieht in einer Pressemitteilung Stellung zum Beschluss des Koalitionsausschusses, den Verkehrsetat in 2013 um 750 Millionen Euro anzuheben: "Die chris...