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(Hochdorf / Ingoldingen) - Mindestens zwei Jahre muss die B 30 bei Hochdorf für den Neubau von zwei Brücken gesperrt werden. Eine Umleitung über die Dörfer würde die Anwohner hoch belasten, befürchten die Bürgermeister. Sie fordern statt einer Umleitung den Bau von Behelfsbrücken.
Voraussichtlich ab 2027/2028 sollen auf dem Gemeindegebiet Hochdorf die zwei Großbrücken der B 30 neu gebaut werden. Das Regierungspräsidium Tübingen plane den gesamten Verkehr der B 30 über die Dörfer umzuleiten, schreibt die Schwäbische Zeitung.
Hochdorf entsetzt über Umleitung
Hochdorfs Bürgermeister Stefan Jäckle erklärt, dass er erstmals aus der Presse von diesen Plänen erfahren habe. Er zeigt sich entsetzt und will alles dafür tun, dass es nicht so kommt. Gesperrt werden muss die B 30 wegen der Bauarbeiten zwischen der Ausfahrt Appendorf und Hochdorf.
Das Regierungspräsidium plane, dass der Auto- und Schwerlastverkehr in Appendorf abgeleitet wird, durch Schweinhausen und durch Hochdorf fließt und dann vor Unteressendorf wieder zurück auf die B 30 geleitet wird. In den Plänen, die bisher vorliegen, sei zudem eine zweite Variante eingezeichnet. Diese würde über Ingoldingen und Unteressendorf, durch die einstreifige Bahnunterführung bei der BAG führen.
Ingoldingen: Umleitung nicht zumutbar
Ingoldingens Bürgermeister Jürgen Schell informierte den Gemeinderat und die Öffentlichkeit am vergangenen Donnerstag über die Pläne. Schon jetzt fahren tausende Fahrzeuge durch Ingoldingen. Nicht umsonst sei eine Ortsumfahrung geplant. Schell hält es für unzumutbar für die Bürger, zweieinhalb Jahre lang den zusätzlichen Autoverkehr zu ertragen.
Stellungnahme gegen Umleitung geplant
Im Moment plant Ingoldingen eine Stellungnahme an das Regierungspräsidium, um gemeinsam mit den Bürgermeistern aus Hochdorf und Bad Schussenried zu begründen, warum diese Umleitungsstrecken nicht sinnvoll seien.
Behelfsbrücken gefordert
Das Ziel der drei Bürgermeister ist es, die zuständigen Stellen dazu zu bewegen, zwei Behelfsbrücken zu bauen. Dafür brauche es ein ordentliches Planfeststellungsverfahren.
Hochdorfs Bürgermeister wandte sich bereits schriftlich an den zuständigen Abteilungspräsidenten Rainer Hölz des Regierungspräsidiums und monierte, dass er diese Nachricht aus der Presse erfahren musste. Die vergangenen Jahre, in denen es tageweise immer wieder Sperrungen der B 30 gegeben habe, hätten gezeigt, was für eine enorme Belastung dies für die Bürger gewesen sei. Notfalls werde er auf Kosten der Gemeinde ein Verkehrsgutachten in Auftrag geben, um dies zu beweisen. Es müsse alles getan werden, um dafür zu sorgen, dass die Behelfsbrücken rechtzeitig gebaut werden.