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(Berlin / Stuttgart) - Der Bundesrat hat am Freitag dem Neun-Euro-Monatsticket für drei Monate trotz vieler Bedenken und kritischer Stimmen einiger Bundesländer zugestimmt. Damit kann das Ticket bundesweit im Nahverkehr vom 1. Juni 2022 an genutzt werden.
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) zeigte sich erfreut und sagte in der Sitzung: „Das Neun-Euro-Ticket ist eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance, neue Fahrgäste für den ÖPNV zu gewinnen. Wir haben die Hoffnung, dass es eine wirksame Werbemaßnahme zum Umsteigen vom Auto und zum Einsteigen in den öffentlichen Verkehr ist.“ Deshalb habe Baden-Württemberg der entsprechenden Gesetzesänderung zugestimmt. Minister Hermann erklärte: „Wir müssen aber auch auf die Risiken hinweisen. Denn es kann auch abschreckend wirken, wenn Menschen, die zum ersten Mal den ÖPNV nutzen, am Bahnsteig stehen und nicht mitgenommen werden, weil der Zug schon voll ist.“
Minister Hermann betonte außerdem dass die vom Bund bereitgestellten 2,5 Milliarden Euro die Finanzierungsprobleme im Öffentlichen Nahverkehr nicht löst. Die Länder bräuchten deutlich mehr Geld vom Bund, um das Angebot für die Fahrgäste im ÖPNV und vor allem im regionalen Bahnverkehr dauerhaft zu verbessern. Die zusätzlichen Mittel seien auch erforderlich, weil die Kosten für Personal und Diesel im ÖPNV drastisch gestiegen sind.