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22.11.2021 - 19:47 Uhr
Franz Fischer Nr. 7562
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Franz Fischer
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Gespräche zur Einrichtung eines Biosphärengebiets in Oberschwaben gestartet
(Bad Wurzach) - Die Landesregierung von Baden-Württemberg ist davon überzeugt: Oberschwaben ist eine herausragende Natur- und Kulturlandschaft. Sie hat deshalb die Initiierung eines dritten Biosphärengebiets in Baden-Württemberg gemeinsam mit der Region in ihr Koalitionspapier aufgenommen.
Vor kurzem trafen sich Landrätin Stefanie Bürkle (Sigmaringen), die Landräte Dr. Heiko Schmid (Biberach) und Harald Sievers (Ravensburg) mit dem beim Umweltministerium zuständigen Abteilungsleiter Karl-Heinz Lieber und Regierungspräsident Klaus Tappeser zu einem ersten Austausch. Ziel des Gespräches war es, den gemeinsamen Fahrplan für das mögliche Biosphärengebiet festzulegen. Wichtigster Schritt in den kommenden Monaten sind Gespräche mit den regionalen Akteuren aus Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft und Naturschutz, Städte und Gemeinden sowie der Bürgerschaft.
Eine Entscheidung, ob und wie ein Biosphärengebiet in Oberschwaben gestaltet werden kann, wird nach Abschluss der Gespräche gemeinsam und maßgeblich von den Städten und Gemeinden der Region getroffen: Die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte für jede Kommune werden selbst entscheiden, ob und mit welchem Teil sie einem möglichen Biosphärengebiet beitreten wollen. Das Land Baden-Württemberg wird den Weg der Entscheidungsfindung mit finanziellen Mitteln und zwei Personalstellen unterstützen.
Typisch für Oberschwaben sind die zahlreichen Moore mit ihrem Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen sowie dem wertvollen CO2-Speicher. Aus diesem Grund hat sich die Landesregierung Baden-Württemberg die Initiierung eines möglichen dritten Biosphärengebiets als Aufgabe für die laufende Legislaturperiode gesetzt.
Weltweit gibt es 714 von der UNESCO anerkannte Biosphärengebiete in 129 Staaten. In Baden-Württemberg befinden sich mit dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb und dem Schwarzwald zwei der 16 deutschen Biosphärengebiete. Die Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung haben zum Ziel, aufzuzeigen, wie Mensch und Natur gemeinsam und zukunftsfähig wirtschaften können.
Um von der UNESCO ausgezeichnet zu werden, müssen rund 40 Kriterien in einem umfangreichen Antrag erfüllt und nachgewiesen werden. Die Gebietskulisse muss eine Mindestgröße von 30.000 Hektar und eine Maximalgröße von 150.000 Hektar aufweisen. Das Gebiet unterteilt sich in Kernzonen, Pflegezonen und Entwicklungszonen, wobei jede Zone bestimmte Aufgaben hat.