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(Gräfenhainichen) - Am 9. November stellte der Bund der Steuerzahler sein 49. Schwarzbuch mit Steuergeldverschwendungsfälle in ganz Deutschland vor. Auch in der Ausgabe 2021/22 werden unnötige Ausgaben im Verkehrsbereich beklagt, wie in Gräfenhainichen.
Zwischen Gräfenhainichen und Jüdenberg wird auf der dort schwach befahrenen Bundesstraße 107 seit Oktober 2020 für 1,75 Mio. Euro eine Brücke neu gebaut. Die Brücke wird zur Überquerung der kaum genutzten Bahngleise der ehemaligen Grubenbahn gebraucht, die im „Ferropolis“ enden. Wenn überhaupt, wird die Bahnlinie nur wenige Tage im Jahr genutzt. Züge können dort auch nicht schnell fahren: An dieser Stelle liegt die verrostete Weiche für die Nord-Süd-Verzweigung, die nur langsam überfahren werden darf. Dafür extra wieder eine Brücke als Überführung der Gleise zu errichten, erscheint unnötig und übertrieben, so der Bund der Steuerzahler. Für die Behelfsumleitung wurde wenige Meter neben der Brücke eigens ein Bahnübergang errichtet.
(Foto: Bund der Steuerzahler Sachsen-Anhalt e. V.)