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(Stuttgart) - Mobilitätsgeschädigte sind alt, arbeitslos, haben ein niedriges Einkommen, sind alleinerziehend oder haben gesundheitliche Probleme. Sie wohnen häufiger in Gebieten mit größerer Luftverschmutzung, mit stärkerem Verkehrslärm und mit weniger Verkehrssicherheit. Zudem besitzen sie seltener ein Auto und sind deshalb auf einen gut funktionierenden öffentlichen Verkehr angewiesen, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
Zu diesem Ergebnis kommt der GesellschaftsReport BW 2021, den das Sozialministerium Baden-Württemberg in Auftrag gegeben hat und von der Familienforschungsstelle des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg ausgearbeitet wurde.
Die statistische Auswertung zeigt deutliche Nachteile für Kinder, Senioren und weitere mobilitätseingeschränkte Personen. Verkehrspolitik und Sozialpolitik vernachlässigen Gerechtigkeitsfragen in der Mobilität, wird bemängelt. Sie müssten zukünftig die Mobilitätsbedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen berücksichtigen. Die Auswirkungen von verkehrspolitischen Entscheidungen auf sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen müssten stärkere Berücksichtigung finden.
Damit Mobilitätsgeschädigte wirklich am Gesellschaftlichen Leben teilnehmen könnten, bräuchten sie nachhaltige, bezahlbare und barrierefreie Mobilität, so Sozialminister Manfred Lucha (Grüne). Die Mobilitätswende biete dazu die Chance, so Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne).
Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg startet deshalb mit der Evangelischen Akademie Bad Boll eine mehrjährige Tagungsreihe „Mobilitätswende gerecht gestalten“. Im Auftakttermin am 29. Oktober 2021 mit Verkehrsminister Winfried Hermann werden die Ergebnisse des 2. GesellschaftsReports BW 2021 vorgestellt.