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(Weißenau / Oberzell) - Seit dem Bau der „B 30-Süd“ wachsen auf einem Weißenauer Acker keine Erdbeeren mehr. Das beklagen die Eigentümer Albrecht und Johanna Schäffer aus Oberzell. Die Straßenbaubehörde habe die Entwässerungsgräben nicht tief genug angelegt. So sei zum wiederholten Male das ehemalige Erdbeerfeld überschwemmt worden.
Obwohl das Feld in einer Senke liegt, sei es in 100 Jahren nie überschwemmt gewesen. Der Boden war ertragreich und so fruchtbar, dass er sich für Sonderkulturen wie Erdbeeren eignete, die auf dem Markt viel Geld einbringen, bis 2015 beim Bau der B 30 ein tagelanger Starkregen einsetzte und alle Pflanzen absaufen ließ. Den Schaden bezifferten die Landwirte damals auf 100.000 Euro. In den Folgejahren sei das Feld nur noch für anspruchslose und pflegeleichte Pflanzen gut gewesen, Weizen oder Soja, die jedoch bei weitem nicht so viel Geld bringen.
Wenigstens sei der Acker nicht mehr schlimm überschwemmt worden, bis zum Februar dieses Jahres, als große Massen Schnee bei gleichzeitigem Regen praktisch über Nacht abschmolzen. Das Wasser fror beim anschließenden Kälteeinbruch, sodass sich Schlittschuhfahrer auf dem Acker tummelten. Die Schäffers wollen, dass der Zustand von vorher wiederhergestellt wird. Das geht nach Ansicht der Landwirte nur durch einen tieferen Entwässerungsgraben zur Schussen hin.
Das Feld liegt in einer Senke. Bei Starkregen kam es da schon immer zu Überschwemmungen, sagt Joachim Rosinski vom Regierungspräsidium Tübingen. Eine Vertiefung des bestehenden Grabens würde nichts bringen. Dann müsse man auch einen neuen Ablauf in Richtung der Schussen mit einer Rückschlagklappe bauen, denn man wolle ja nicht, dass Wasser aus der Schussen auf das Feld fließt. Ein solcher Schacht sei wartungsintensiv und entsprechend teuer.
Das wollen die Landwirte nicht auf sich sitzen lassen. Seit 1920 sei es noch nie so schlimm gewesen. Der Bau der Grundwasserwanne an der Stelle verursache den Wasserstau.