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(Region) - Immer mehr Brücken der Bundesstraße 30 befinden sich in einem immer schlechteren Zustand. Das zeigt ein Vergleich der Brückenstatistik der Bundesanstalt für Straßenwesen für die Jahre 2015 und 2019. Trotz aller Bemühungen und zahlreicher Baustellen in den letzten Jahren, haben sich diverse Bauwerke weiter verschlechtert.
2015 wiesen die Brücken der B 30 eine durchschnittliche Zustandsnote von 1,9 auf. Dieser Durchschnittswert wurde zwar 2017 und 2019 gehalten, jedoch zeigt sich im Detail: Immer mehr Brücken befinden sich in immer schlechterem Zustand. Waren 2015 noch 32 Brücken in „noch ausreichendem Zustand“, so waren es 2019 bereits 44. Das entspricht einer Zunahme von rund 40 Prozent. Eine Brücke befindet sich mittlerweile sogar in „nicht ausreichendem Zustand“.
Die Brücken mit den schlechtesten Zustandnoten liegen fast ausschließlich auf dem Streckenabschnitt von Hochdorf bis zum Ausbauende bei Neu-Ulm sonst bei Bad Waldsee und Ravensburg sowie eine Brücke bei Meckenbeuren. Sie wurden überwiegend in den sechziger bis achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts erbaut.
Hintergrund
Ende 2019 bestanden im Verlauf der Bundesstraße 30, 206 Brücken mit einer Brückenfläche von 92.806 m². Zu zehn neu erbauten Brücken war die Brückenfläche jedoch noch nicht bekannt. Die Brücken wurden von 1952 bis 2018 errichtet. Vier weitere Brücken liegen im Verlauf der B 30 alt von Ravensburg bis Ravensburg-Untereschach. Von den 210 Brücken ist der Zustand von sechs Brücken nicht bekannt.
Grundlage der Zustandsnote für Brückenbauwerke sind die Ergebnisse der nach DIN 1076 regelmäßig stattfindenden Bauwerksprüfungen unter Berücksichtigung der “Richtlinien zur einheitlichen Erfassung, Bewertung, Aufzeichnung und Auswertung der Bauwerksprüfungen nach DIN 1076 (RI-EBW-PRÜF)“. Ausschlaggebend für den Bauwerkszustand sind die für die einzelnen Teilbauwerke vom Bauwerksprüfer im Rahmen der Prüfung festgestellten einzelnen Schäden bzw. Mängel, die hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Standsicherheit, Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit bewertet und unter Nutzung moderner DV-Systeme automatisch ausgewertet und zu einer Zustandsnote von 1,0 bis 4,0 zusammengefasst werden. Dabei werden sechs Zustandsnotenbereiche unterschieden. Die Zustandsnote bildet die Grundlage für die weitere Erhaltungsplanung. Eine Zustandsnote von 3,0 und schlechter beschreibt zwar einen schlechten Bauwerkszustand. Dies kann aber auch z. B. durch fehlende Gitterstäbe im Geländer ausgelöst werden oder sich auf eine große Anzahl von Schäden mit Beeinträchtigung der Dauerhaftigkeit (z. B. Betonabplatzungen, schadhafte Abdichtung, Korrosionsschäden) beziehen, ohne dass die Standsicherheit gefährdet ist.