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(Gaisbeuren / Oberessendorf) - Die Initiative „Land schafft Verbindung“ rief am Mittwoch zu einem bundesweiten Flashmob gegen die aktuelle Agrarpolitik und aus Solidarität zu den Demonstrationen in den Niederlanden gegen die Agrarpolitik in ihrem Land auf. Die Initiative wollte darauf aufmerksam machen, dass weder die Politik in Berlin noch in Brüssel sich ausreichend bewegten, um Lösungen zu erörtern.
Die Agrarpolitik der Bundesregierung werde mit einer Flut der Forderungen dafür sorgen, dass kleine und mittlere Familienbetriebe aufgeben müssen. Die politischen Rahmenbedingungen machen Landwirte zunehmend handlungsunfähig. Der Alltag sei geprägt durch bürokratische Hürden und Realitätsferne, bemängelt die Initiative.
Von 16.30 bis 17.00 Uhr waren Landwirte aufgerufen sich an gut sichtbare Punkte an Straßen zu positionieren. Landwirte aus Aulendorf und Bad Waldsee machten mit ihren Traktoren hupend an der B 30 zwischen Gaisbeuren und Bad Waldsee auf sich aufmerksam. Die Teilnehmer bei Gaisbeuren wollten ihre Aktion auch als Unterstützungssignal für die Vertreter ihrer Interessen in Stuttgart verstanden wissen.
Im Landkreis Biberach protestierten rund 30 Landwirte mit orangen Blinklichtern auf dem Dach und Schildern auf dem Radweg entlang der B 30 bei Oberessendorf. Sie kamen aus den Gegenden um Bad Waldsee, Bad Schussenried, Eggmannsried, Unter- und Oberessendorf. Bemängelt wurde hier zusätzlich die Schädlichkeit von Freihandelsabkommen, wie dem EU-Mercosur-Abkommen. Solche Abkommen entsprechen nicht den Standards und sie unterwandern die Preise und Bemühungen der heimischen Landwirtschaft. Außerdem wurde unter den Landwirten eine Petition über die Wasserwirtschaft verteilt. Noch immer gelangten ungeklärte Hausabwässer in die Umwelt und der Landwirtschaft werde die Schuld in die Schuhe geschoben. Die Landwirte verlangen, dass marode und alte Kanalisationen saniert werden.