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10.12.2019 - 20:08 Uhr
Franz Fischer Nr. 6859
1.222
Franz Fischer
1.222
Gefahrguttransport am Egelsee verunglückt
10.12.2019
7 Verunglückte
7 Leichtverletzte
3 Fahrzeuge
(Enzisreute / Baindt) - Ein mit 22 Tonnen beladener Gefahrguttransport verunglückte am Dienstagmorgen auf der Bundesstraße 30 im Europäischen Naturschutzgebiet zwischen Enzisreute und Baindt. Gefahrgut und Diesel lief aus. Drei Fahrzeuge waren in den Unfall verwickelt. Sieben Menschen wurden verletzt. Die Bundesstraße war bis in die Abendstunden gesperrt und muss für Bergungsarbeiten am Mittwoch erneut gesperrt werden. Der entstandene Sachschaden ist noch nicht bekannt.
Der Lenker eines niederländischen, mit 22 Tonnen ätzender alkalischer Flüssigkeit beladenen Lkw, befuhr am Dienstagvormittag gegen 08.30 Uhr die Bundesstraße 30 aus Richtung Bad Waldsee in Richtung Weingarten. Auf schneeglatter Fahrbahn geriet er nach der Durchfahrt einer Rechtskurve im Bereich des Egelsees ins Schleudern. Im weiteren Verlauf lenkte er nach links, um einen Auffahrunfall auf vorausfahrende und zum Stillstand gekommene Fahrzeuge zu vermeiden. Dabei kam das Zugfahrzeug nach links von der Fahrbahn ab, wo es mit der vorderen Wechselbrücke eine Böschung hinunter rutschte und auf die Seite stürzte. Der Anhänger blieb quer auf der Gegenfahrbahn stehen.
Zwei auf der Bundesstraße fahrende Pkw wurden in den Unfall verwickelt. Ein entgegenkommender Seat Ibiza stieß mit dem Lkw zusammen. Die vier Insassen wurden leicht verletzt. Der Lkw stieß auch mit einem VW Golf zusammen, der vor dem Lkw in Richtung Weingarten fuhr. Die beiden Insassen wurden durch den Rettungsdienst zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Der Lenker des Lkw-Gespanns konnte sich aus dem Führerhaus seines Zugfahrzeuges befreien und erlitt leichte Verletzungen.
An dem Lkw wurden der Dieseltank und eine noch nicht feststehende Anzahl mit dem Gefahrstoff gefüllte Kanister mit einer Füllmenge von je 25 Liter beschädigt. Der Lkw hatte insgesamt über 800 Kanister geladen. Wegen der durch den Verkehrsunfall verursachten Umweltgefahren waren an der Unfallstelle etwa 200 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Baindt, Bad Waldsee, Weingarten und der Gefahrgutzug der Freiwilligen Feuerwehr im Landkreis Ravensburg sowie das Technische Hilfswerk, die Polizei und das Umweltamt des Landkreises Ravensburg im Einsatz.
Für die Bergung des Lkw-Gespanns wurden Kranwagen der Feuerwehr aus Ulm und eines privaten Unternehmers angefordert. Die beiden an dem Verkehrsunfall beteiligte Pkw mussten von der Unfallstelle abgeschleppt werden. Das an der Unfallstelle kontaminierte Erdreich wird abgetragen und fachgerecht entsorgt. Zur Höhe des entstandenen Sachschadens können noch keine Angaben gemacht werden.
Die Bundesstraße 30 blieb im Bereich der Unfallstelle bis 18.30 Uhr gesperrt und ist zwischenzeitlich wieder in beide Richtungen befahrbar. Der Verkehr staute sich den ganzen Tag über auf der Bundesstraße, den Ausweichstrecken und der Umleitung teilweise bis Bad Waldsee, Ravensburg und Bergatreute zurück. Durch den Stau auf der Bundesstraße fuhren zahlreiche Verkehrsteilnehmer durch die Ortsdurchfahrten Ravensburg, Weingarten und Baienfurt, wodurch es auch hier zu Staus kam. Die Bergung des neben der Fahrbahn liegenden Zugfahrzeugs wurde um 18.30 Uhr abgebrochen und wird am Mittwoch fortgesetzt, weshalb voraussichtlich eine erneute Sperrung der Bundesstraße 30 erforderlich wird.