02.10.2019 - 20:22 Uhr
Franz Fischer
Nr. 6789
808

Bund erlaubt Lang-Lkw in Baden-Württemberg

Abbildung

(Berlin) - Bestimmte Lang-Lkw dürfen ab sofort auf allen Straßen in Baden-Württemberg und Bremen fahren. Weitere 450 Strecken wurden für alle Arten von Lang-Lkw freigegeben. Das ermöglicht eine Änderungsverordnung die am Mittwoch in Kraft getreten ist.

Erstmals dürfen seit dem 2. Oktober 2019 in Baden-Württemberg und Bremen Lang-Lkw des Typs 1 auf allen Straßen fahren. Dabei handelt es sich um Sattelkraftfahrzeuge mit einer maximalen Länge von 17,80 Meter. Für die anderen Arten von Lang-Lkw, mit einer Länge von bis zu 25,25 Meter, wurde das bundesweit nutzbare Streckennetz (Positivnetz) um 450 Strecken erweitert. Normale Sattelkraftfahrzeuge sind maximal 16,50 Meter lang, herkömmliche Lastkraftwagen mit Anhänger maximal 18,75 Meter.

Lang-Lkw bestehen aus einem Zugfahrzeug und einem Anhänger. Seit dem 1. Januar 2017 können Lang-Lkw im streckenbezogenen Dauerbetrieb auf Basis eines Positivnetzes fahren. Zum Positivnetz gehört schon seit Jahren die B 30 von der Landesgrenze Baden-Württemberg/Bayern (Wiblingen/Neu-Ulm) bis zum Autobahndreieck Neu-Ulm (B 28). Da es auf diesem Streckenabschnitt aber vor der Landesgrenze Baden-Württemberg keine Aus-/Auffahrt gibt, ist die B 30 weiterhin nicht für Lang-Lkw des Typs 2 bis 5 nutzbar.

Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat in einem Feldversuch die Wirkung von Lang-Lkw untersucht. Der Abschlussbericht wurde im Herbst 2016 veröffentlicht. Wesentliche Ergebnisse sind, dass zwei Lang-Lkw-Fahrten drei Fahrten mit herkömmlichen Lkw ersetzen können. Es wurden Effizienzgewinne und Kraftstoffersparnisse zwischen 15 Prozent und 25 Prozent ermittelt. Für die Infrastruktur entstand kein höherer Erhaltungsaufwand. Auch Verlagerungseffekte von der Schiene auf die Straße wurden nicht festgestellt. In einem weiteren Forschungsvorhaben untersuche die BASt die Auswirkung von Lang-Lkw auf Parkplätze. Dabei wurden Probleme festgestellt.

Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, erklärte am Mittwoch, dass ab 2020 Abbiegeassistenten für Lang-Lkw Pflicht werden. Damit werde die Verkehrssicherheit wesentlich verbessert. Für regulär fahrende Lkw will die Europäische Union Abbiegeassistenten ab 2022 für alle neuen Fahrzeugtypen und ab 2024 für alle Neufahrzeuge vorschreiben.


  0 Kommentare

Kommentar schreiben

Abbildung
(Biberach / Laupheim) - Am Dienstag kontrollierten Polizei und Hauptzollamt gemeinsam Verkehrsteilnehmer, die auf der B 30 zwischen Biberach und Laupheim unterwegs waren. Dabei wurden unter anderem Fahrer unter Drogeneinwi...
Abbildung
(Berlin) - Wie schön wäre es die Lkw-Mautgelder nach Belieben auszugeben, in die eigene Infrastruktur zu stecken und die Landeshaushalte zu entlasten? Davon träumen die Verkehrsminister der Länder. Bundesverkehrsminist...
Abbildung
(Meckenbeuren) - Zwei Verletzte und drei beschädigte Fahrzeuge mit einem Gesamtsachschaden von über 25.000 Euro forderte ein Verkehrsunfall am Montagnachmittag kurz vor 14.30 Uhr auf der Ravensburger Straße. Der 53-jäh...
Abbildung
(Donaustetten) - Nach einem Verkehrsunfall am Freitag auf der B 30 bei Ulm-Donaustetten verprügelte ein Rentner-Ehepaar den beteiligten Fahrer eines Lkw. Dieser stieß kurzerhand die beteiligte Seniorin die Böschung hina...
Abbildung
(Biberach) - Für Verkehrsbehinderungen sorgte am Donnerstagmorgen ein brennender Lkw bei Biberach. Verletzt wurde niemand.Wie die Polizei berichtet, war kurz nach 7 Uhr der Lkw mit Anhänger in Richtung Ulm unterwegs. Kur...
Abbildung
(Region) - Die Einnahmen aus der Lkw-Maut auf der Bundesstraße 30 haben im Juli 2024 einen neuen Rekord erreicht und sind auf beeindruckende 1,7 Millionen Euro monatlich gestiegen. Diese Entwicklung unterstreicht die Bede...