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(Ingoldingen) - Die Gemeinde Ingoldingen wird ein Verkehrsgutachten für eine Umgehungsstraße in Auftrag geben. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Das Gutachten wird von einem Ludwigsburger Ingenieurbüro für knapp 40.000 Euro erstellt.
Im vergangenen Jahr seien mehr als 10.000 Fahrzeuge täglich auf der L 284 durch Ingoldingen gefahren, davon etwa 17 Prozent Lastwagen. Das Land Baden-Württemberg erkennt diese Zahlen aber nicht an und fordert ein neues Gutachten. Bislang geht das Land von den Zahlen aus dem Jahr 2011 aus. Damals wurden rund 6.000 Fahrzeuge mit neun Prozent Schwerlastverkehr gezählt. Mit diesen Zahlen hätte Ingoldingen keine Chance auf eine Umgehungsstraße, so der Bürgermeister.
Das Gutachten soll auch deshalb erstellt werden, weil das Land gerade neue Bewertungen des Generalverkehrsplans vornimmt. Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bemängelte im Frühjahr dieses Jahres ebenfalls die Zahlen der Gemeinde: Es seien aktuelle verlässliche Zahlen notwendig. Bei mehreren Gesprächen im Regierungspräsidium Tübingen sei ebenfalls die Notwendigkeit eines neuen Gutachtens bekräftigt worden.
Bürgermeister Schell wies in der Sitzung des Gemeinderates darauf hin, dass unabhängig von einer möglichen Umgehungsstraße der weitere Ausbau der B 30 bei Appendorf im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen ist. Geplant sei dabei eine neue Anschlussstelle an der Straße zwischen Degernau und Hochdorf. Damit hätten Appendorf und auch Degernau keinen Durchgangsverkehr mehr. Schell sprach von einem signalisierten Planungsbeginn 2023.