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(Stuttgart) - Die erste Zustandserfassung und -bewertung von Radwegen in Baden-Württemberg ist abgeschlossen. Mit erfreulichem Ergebnis: Die Radwege im Land sind in besserem Zustand, als die Bundes- und Landesstraßen. Minister Winfried Hermann versprach bei der Vorstellung der Ergebnisse das Radwegenetz Schritt für Schritt zu sanieren und auszubauen.
Mehr als 60 Prozent der Radwege an Bundes- und Landesstraßen in Baden-Württemberg sind demnach in einem guten bis sehr guten Zustand. Doch etwa ein Drittel muss saniert werden. Dies ergab die erste landesweite Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) von Radwegen durch die Landesstelle für Straßentechnik im Jahr 2018. Ein Messfahrzeug zeichnete dabei den Zustand von rund 650 Kilometern Radwege an Bundes- und von rund 900 Kilometern an Landesstraßen auf. Die ZEB wird schon seit Jahren eingesetzt, um regelmäßig im Abstand von vier Jahren den Zustand und Sanierungsbedarf der Straßen im Land systematisch zu erfassen.
Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am Freitag in Stuttgart: "Der Zustand der Radwege in Baden-Württemberg soll systematisch und kontinuierlich verbessert werden. Denn für die Entwicklung einer nachhaltigen Mobilität und die Bereitschaft zum Umstieg auf das klima- und umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrrad ist die zielgerichtete Erhaltung der Radwege von großer Bedeutung. Mit den nun vorliegenden Daten können die Sanierungs- und Erhaltungsarbeiten effektiv gesteuert und in Angriff genommen werden."
Zur Bewertung der erfassten Daten wurde das seit Jahren bewährte Verfahren zur Analyse von Zustandsdaten für Straßen zugrunde gelegt und angepasst. Neben den gebräuchlichen Zustandsmerkmalen wie Risse und Flickstellen wurden auch radwegspezifische Besonderheiten, wie Wurzelhebungen und Stufen, berücksichtigt.
Die Zustandswerte unterscheiden sich zwischen Radwegen an Bundes- und Landesstraßen nur sehr leicht. Der Gesamtzustandswert der Radwege liegt bei 2,5 bei Radwege an Landesstraßen und 2,6 an Radwege an Bundesstraßen. Der ermittelte Gesamtzustandswert auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (mangelhaft) der Landes- bzw. Bundesstraßen beträgt 3,4 bzw. 3,0. Die Radwege sind somit insgesamt in einem besseren Zustand als die Landes- und Bundesstraßen.
Die schadhaften und erhaltungsbedürftigen Stellen der Radwege wurden nun zu wirtschaftlich durchführbaren Erhaltungsabschnitten zusammengefasst. Die Erhaltungsabschnitte summieren sich auf rund 480 Kilometer und dienen den Regierungspräsidien als Grundlage für die Aufstellung der jährlichen Bauprogramme.
Um ein nachhaltig leistungsfähiges Radwegenetz an Bundes- und Landesstraßen sicherzustellen, wird das Land die ZEB an Radwegen zukünftig ebenfalls im vierjährigen Rhythmus durchführen. Bei den Folgebefahrungen sollen dann auch Strecken einbezogen werden, die das Angebot der Radwege an Bundes- und Landesstraßen ergänzen, aber nicht im Eigentum des Landes oder Bundes liegen.