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(Stuttgart) - Die Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst zieht Bilanz des vergangenen Jahres 2018 und verzeichnet einen neuen Höchststand bei den Verkehrs- und Gefahrenmeldungen.
"Im vergangenen Jahr wurden erneut mehr Verkehrs- und Gefahrenmeldungen abgesetzt. Seit dem Jahr 2015 ist die Zahl der Verkehrswarnmeldungen um gut 20 Prozent von 41.329 auf 49.652 gestiegen. Die Gründe dafür sind die Zunahme des Fahrzeugverkehrs insgesamt und der Umstand, dass die Menschen Verkehrsstörungen besser, schneller und umfassender melden", sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2018 der Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst am 20. April 2019 in Stuttgart. Die Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst ist im Lagezentrum der Landesregierung im Innenministerium angesiedelt.
Die meisten Warnmeldungen, 34.231 (Vorjahr: 32.951), sind für Autobahnen eingegeben worden, es folgten, mit 10.828 (10.327), die Bundesstraßen. Die in beiden Fahrtrichtungen am stärksten betroffenen Autobahnabschnitte sind die A6 Mannheim – Heilbronn, dicht gefolgt von der A5 Basel – Karlsruhe und der A8 Stuttgart – Karlsruhe. Die Störungen lassen sich dabei mehrheitlich auf mehrere Großbaustellen zurückführen. Mit 30 Kilometern Länge ist im Oktober 2018, verursacht durch einen Unfall, auf der A5 von Basel in Richtung Karlsruhe, zwischen den Anschlussstellen Bad Krozingen und Freiburg-Süd, der längste Stau gemeldet worden. Das Verhalten der Fahrerinnen und Fahrer im Stau ist nicht immer vorbildlich: "Bilden Sie bei Stau generell eine Rettungsgasse für die Einsatz und Rettungsfahrzeuge. Auch bei Schnee- und Eisglätte ist dies für die Räum- und Streufahrzeuge erforderlich", so Thomas Strobl.
Die Zahl der Falschfahrerunfälle ist 2018 auf 44 gestiegen, 2017 waren es noch 33. In 28 Fällen ist dies mit einem Blechschaden glimpflich ausgegangen; bei den restlichen Falschfahrerunfällen sind zwei Menschen ums Leben gekommen, fünf haben schwere und 21 leichte Verletzungen erlitten. "Die Zahl der Falschfahrermeldungen hat mit 350 zwar den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2013, in dem es 410 gab, angesichts der steigenden Zahl der Falschfahrerunfälle und der schwerwiegenden Folgen für die Opfer kann das nichts sein, über das wir uns freuen. Daher appelliere ich nachdrücklich dafür, Falschfahrer sofort bei der Polizei zu melden. In dieser Situation zählt jede Sekunde. Je schneller die Warnmeldungen bei den anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern sind, desto besser können sich diese auf die Gefahr einstellen. Dann gilt es, nur den rechten Fahrstreifen zu benutzen", so Strobl.
Wie jedes Jahr hat die Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst auch wieder Kurioses zu berichten. Neben exotischen Tieren, wie beispielsweise Zebu-Rindern oder einem Pfauenpaar, welches der Polizei auf der B 294 zwischen Freudenstadt und Pforzheim immer wieder entwischte oder verlorener Ladung jeglicher Art, mussten die Verkehrsteilnehmer vor einem Mann mit Rasenmäher auf dem Standstreifen und einem Rollstuhlfahrer auf der Fahrbahn gewarnt werden.
Die Zahl der festgestellten Fahrradfahrer auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen ist auf 285 (303) gesunken. "Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum Radfahrer auf Autobahnen unterwegs sind. Sie haben dort nichts verloren und sie gefährden sich und andere Menschen im Straßenverkehr", warnte der Innenminister.
Die Gefahrenmeldungen wegen Gegenständen auf der Fahrbahn sind wieder angestiegen. Sie nahmen 2018 um 2.395 auf 20.687 Meldungen zu. "Unzureichend gesicherte Ladung kann sich im schlimmsten Fall sehr schnell zu einer tödlichen Gefahr entwickeln", sagte der Innenminister und forderte zu einer sorgfältigen Ladungssicherung auf.