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14.03.2019 - 20:41 Uhr
Franz Fischer Nr. 6554
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Franz Fischer
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Polizeipräsidium stellt Verkehrssicherheitslagebild 2018 vor
(Ulm) - Die Polizei stellte am Donnerstag ihr Verkehrssicherheitslagebild 2018 für den Bereich des Polizeipräsidiums Ulm vor. Demnach ist die Zahl der Verkehrsunfälle seit langem erstmals rückläufig, die der Verkehrstoten unverändert und der Verletzten zunehmend.
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm hat im vergangenen Jahr, erstmals seit 2014, wieder abgenommen. 23.619 Verkehrsunfälle verzeichnet die Unfallstatistik der Polizei. Das sind 174 Unfälle weniger als im Vorjahr (-1 Prozent). Dieser Rückgang bezieht sich jedoch alleine auf die Zahl der Unfälle mit Sachschaden und Kleinstunfälle. Deren Zahl sank um 305 Fälle (-1 Prozent), während die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um 131 auf 3.038 anstieg ( 5 Prozent). Auch die Zahl der Verletzten stieg um 184 auf 4.072 Verletzte ( 5 Prozent) an. Die Zahl der Getöteten blieb im Jahr 2018 mit 41 Verkehrstoten im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm unverändert.
Durch intensive Kontrollen sei es gelungen, die Hauptursache Geschwindigkeit weiter zu reduzieren. 92.062 Verstöße durch zu schnelles Fahren wurden aufgedeckt, ein Viertel mehr als 2017. Parallel dazu sind die Unfälle durch Missachten der Vorfahrt (-19 auf 1.831 Unfälle, - 1 Prozent) und durch Fehler beim Abbiegen (-55 auf 496 Unfälle, - 10 Prozent) zurückgegangen. Auch die Zahl der Unfälle durch Fehler beim Überholen sank um 39 auf 402 Unfälle (-9 Prozent).
Doch verstarben 14 Zweiradfahrer bei Verkehrsunfällen, vier mehr als 2017: Sieben Motorradfahrer, eine Sozia und sechs Radfahrer. Auch ältere Menschen kamen öfters zu Schaden: Die Zahl der Senioren als Unfallverursacher stieg von 376 im Jahr 2017 auf 454. Auch als Zweiradfahrer bereiteten Senioren Sorgen. Die Zahl der Unfälle mit Pedelecs, die zu einem großen Anteil von Senioren gelenkt würden, steigt ständig. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl um etwa ein Drittel ( 36 Prozent, 31 Unfälle) auf 117 Unfälle angestiegen. Die Hälfte der Beteiligten waren Senioren, wobei 31 den Unfall selbst verursachten.
Dagegen sind Alkoholunfälle um 30 auf jetzt 335 Unfälle (-8 Prozent) auf den niedrigsten Wert der letzten Dekade zurückgegangen. Bei Kontrollen hat die Polizei jedoch 1.133 Fahrer unter Alkoholeinfluss aus dem Verkehr gezogen, 191 mehr als im Vorjahr. 37 Drogenunfälle registrierte die Polizei, den höchsten Wert im 10-Jahres-Vergleich.
Erschreckend hoch ist die Zahl der Fahrer, die während der Fahrt das Handy bedienten. 5.535 Fälle registrierte die Polizei im Jahr 2018 und damit rund 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders bedenklich sei das angesichts der Tatsache, dass sich bei zwölf der tödlichen Unfälle keine Ursache ermitteln ließ. Das deute auf Ablenkung als Ursache hin. Hier komme durchaus die Ablenkung durch das Telefon, das Navi oder das Radio in Betracht.