https://www.b30oberschwaben.de/
(Meckenbeuren) - Rund 500 Bürger sind am Donnerstagabend in die Humpishalle nach Brochenzell gekommen, um zu hören, in welchem Trassen-Korridor die geplante Bundesstraße 30 neu zwischen Friedrichshafen und Ravensburg/Eschach gebaut werden soll. Das Regierungspräsidium favorisiert eine Ost-Trasse.
Meckenbeurens Bürgermeisterin Elisabeth Kugel forderte, dass die B 30 so schnell wie möglich gebaut werde. Diesem Ziel müsse sich alles und jeder unterordnen. Regierungspräsident Klaus Tappeser stellte klar, dass es ihm sehr am Herzen liege, die Verkehrssituation im Bodenseeraum zu verbessern. Landrat Lothar Wölfle betonte, dass mit der Ost-Trasse die Landwirtschaft erheblich Federn lassen müsse. Er werde aber alles Menschenmögliche versuchen, um die Betroffenheit zu minimieren.
Burchard Stocks vom Büro für Umweltsicherung und Infrastruktur begründete, warum die kürzeren Varianten vom Tisch sind: Wenn die Variante Ost eine zielführende und zumutbare Alternative darstellt, sind die Varianten West und Mitte nicht genehmigungsfähig. Durch die Ostvariante werde aber die Luft- und Lärmbelastung für die Menschen an der Trasse steigen.
Landrat Harald Sievers aus Ravensburg betonte, dass die Westvariante eine schnellere Trasse nach Friedrichshafen gewesen wäre. Die Ostvariante beschleunige aus Richtung Oberschwaben aber auch den Weg in Richtung Tettnang oder Kressbronn. Er sprach sich dafür aus den "Oberschwabenschnellweg" schnell von Nord nach Süd weiterzubauen.
Landrat Lothar Wölfle fasste zusammen, dass jede Lösung für die Region besser ist, als keine. Er sei froh, dass man sich jetzt nicht mehr mit drei Varianten auseinandersetzen müsse. Auch der Bürgermeister von Tettnang, Bruno Walter, erklärte, er habe genug von der 40-jährigen Hängepartie. Wenn diese Lösung die einzig realisierbare und praktikable ist, solle damit angefangen werden.
Regionalverbandsdirektor Wilfried Franke appellierte an die Bürger, diese Lösung zu akzeptieren: Wenn weitergestritten werde, werde keine Lösung gefunden. Franke meinte, dass man diese Chance nicht gefährden dürfe vor dem Hintergrund, dass es zwölf Maßnahmen im Bundesverkehrswegeplan in der Region Bodensee-Oberschwaben gebe, aber nur an zweien geplant werde.