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(Bad Waldsee) - Mit der IHK-Umfrage zur Standortzufriedenheit 2017 haben sich am Donnerstagabend 40 Unternehmer und Kommunalpolitiker im "Lehner Haus Forum" befasst. Peter Jany, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben, stellte die Ergebnisse bezogen auf die Region und den Wirtschaftsstandort Bad Waldsee vor.
Die Unternehmen in der Region Bodensee-Oberschwaben sehen vor allem die lückenhafte Breitbandversorgung, den Mangel an Fachkräften und bezahlbarem Wohnraum sowie die unzureichende überregionale Straßenanbindung als Standortschwäche an. Dadurch werde die Expansion am Firmenstandort erschwert. Insgesamt geben die Unternehmen der Region Bodensee-Oberschwaben eine gute Zwei. Aber nur 73 Prozent empfehlen ihren Standort weiter. Die Region liegt damit fast zehn Prozentpunkte hinter der Nachbarregion Ulm. Vor allem die schlechte Verkehrsanbindung trage dazu bei.
Der Standort Bad Waldsee verfüge über eine besonders starke Wachstumsdynamik, so Jany. Das sei einerseits eine positive Nachricht, weil es den Unternehmen in der Stadt gut gehe. Gleichzeitig beklagen die Betriebe überteuerte und fehlende Gewerbeflächen und fehlende Wohnungen, die bei Expansion dringend benötigt würden. Die Bad Waldseer Unternehmen beklagen ebenfalls die regionalen Probleme, wünschen sich aber auch eine wirtschaftsfreundlichere Verwaltung. Viele Punkte davon könne eine Kommune jedoch nicht beeinflussen.
Die anschließende, engagiert geführte Diskussion wurde beherrscht von den thematischen Dauerbrennern Straßenbauplanung, Fachkräfte- und Azubi-Mangel. Die Firmenchefs gaben ihrem Unverständnis darüber Ausdruck, dass in einer wirtschaftsstarken Region keine ausreichende Straßeninfrastruktur zur Verfügung stehe und der Staat bei den Planungen für den Ausbau überlasteter Bundesstraßen Jahrzehnte hinterherhinke. Zudem wurde das Fehlen von Azubis und Fachkräften sowie der leergefegte Wohnungsmarkt in der Kurstadt beklagt.