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(Friedrichshafen) - Knapp 99.000 Motorsportbegeisterte besuchten zwischen Donnerstag (Christi Himmelfahrt) und Sonntag die diesjährige "Tuning World Bodensee" in Friedrichshafen. Insbesondere am Samstag und Sonntag kam es auf den Zufahrtsstraßen zu Beginn und am Ende der Messe zu Verkehrsbehinderungen. Für zusätzliche Behinderungen sorgte am Samstag eine automatisierte Sperrung des Riedleparktunnels wegen erhöhter Abgaswerte. Größere und längere Stausituationen sind jedoch ausgeblieben, was sicherlich auch der temporären Freigabe der Straßenbaustelle auf der B 31 zwischen Eriskirch und Friedrichshafen geschuldet war. Im Zusammenhang mit dem starken Reiseverkehr von Kurzurlaubern und an- bzw. abreisenden Messebesuchern kam es an dem zurückliegenden Wochenende auch auf den Autobahnen 81 (An- bzw. Hinreise) und 98 (Rückreiseverkehr) zu zähfließendem Verkehr bis hin zu Staubildungen, bei deren Überwachung die Polizei sieben Autofahrer beanstanden musste, weil diese nicht die erforderliche Rettungsgasse bildeten.
Neben den Verkehrslenkungsmaßnahmen galt ein Hauptaugenmerk der Polizei der Einhaltung der Verkehrsvorschriften. Insgesamt beanstandeten die Beamten wegen des nicht vorschriftsmäßigen Zustandes von Kraftfahrzeugen sechs Verkehrsteilnehmer. Gegen 14 weitere Fahrzeugführer wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen verschiedener Verstöße, darunter verbotswidriges Überholen und Unterschreiten des Mindestabstandes, eingeleitet.
Die größten Beanstandungszahlen gab es jedoch bei den an allen Tagen auf den unterschiedlichen Anfahrtsstrecken durchgeführten Geschwindigkeitskontrollen, die mit unterschiedlichen Messgeräten und dem Videofahrzeug auf den Autobahnen 81 und 98 sowie den Bundesstraßen 30 und 31 erfolgten. Bei insgesamt 570 festgestellten Geschwindigkeitsverstößen überschritten 15 Kraftfahrzeugführer die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit um über 41 km/h, was für diese ein Fahrverbot sowie Punkte in Flensburg und ein Bußgeld bedeutet. Ein 19-Jähriger wurde bei erlaubten 80 km/h mit 152 km/h gemessen, was zu einem zweimonatigen Fahrverbot und einem Bußgeld von nahezu 900 Euro führen wird. Während 262 Fahrzeuglenker bei Überschreitungen von 21 bis 40 km/h lagen, überschritten 293 die jeweils geltende Höchstgeschwindigkeit im Bereich von 11 bis 20 km/h. Nach den polizeilichen Feststellungen waren etwa 10 Prozent der beanstandeten Geschwindigkeitssünder der Tuning-Szene zuzurechnen.
Bei ihren insbesondere abendlichen Kontrollen im Rahmen des Sicherheits- und Ordnungsdienstes im Bereich des Messegeländes und in der Stadt stellten die eingesetzten Beamten und Beamtinnen nicht nur eine Trunkenheitsfahrt, sechs Autofahrer unter Drogeneinwirkung und zwei Fahrzeuglenker ohne gültige Fahrerlaubnis fest, sondern auch vier Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, bei denen sie 13 Gramm Marihuana auffinden und sicherstellen konnten, sowie über ein Dutzend Gurtverstöße.
Illegale Autorennen wurden von der Polizei nicht festgestellt, auch haben sich keine schweren Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit der Tuning Messe ereignet.