13.04.2018 - 23:30 Uhr
Franz Fischer
Nr. 6208
1.092

Bad Waldsee beteiligt sich mit 120.000 Euro an Radweg

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(Bad Waldsee / Baindt) - Ein vom Land geplanter rund drei Kilometer langer Radweg zwischen Kümmerazhofen und Baindt-Sulpach soll noch in diesem Jahr gebaut werden. Darüber berichtete der städtische Tiefbauamtsleiter Jürgen Bucher und Jürgen Waldherr vom Regierungspräsidium Tübingen den Arbeitskreis Radverkehr am Montag im Waldseer Rathaus. Der Radweg verläuft auf dem Gemeindegebiet Baindt auf einer Länge von knapp zwei Kilometern parallel zur zweibahnigen B 30.

Noch nie gab es von Bad Waldsee nach Baindt einen asphaltierten Radweg. Seit dem Bau des sogenannten B 30-Nordbogens zwischen dem Egelsee und Niederbiegen besteht jedoch ein durchgängiger Wirtschaftsweg nach Baindt. Wer zuvor von Kümmerazhofen kam, traf in der damaligen zweiten Egelseekurve auf die Bundesstraße und musste dort bis zum ehemaligen Parkplatz am Egelsee auf der Bundesstraße fahren. Der Parkplatz lag auf der linken Straßenseite. Radfahrer mussten zum Abbiegen mitten im Wald auf der Bundesstraße anhalten, um den Gegenverkehr abzuwarten - auch nachts. Einen Abbiegestreifen gab es nicht. In der Gegenrichtung war in der Egelseekurve das Linksabbiegen verboten. Viele Radfahrer bogen trotzdem ab, fuhren auf der Bundesstraße weiter bis Enzisreute oder umfuhren die Gefahrenstelle auf anderen Routen durch den Wald. Die beim Bau des B 30-Nordbogens für Radfahrer wesentlich verbesserte Situation mit einem durchgängigen Weg genügt jedoch den heutigen Ansprüchen nicht mehr. Ein durchgängig asphaltierter Weg soll deshalb hergestellt werden.

Jetzt bestehe die einmalige Chance die jahrzehntelange "Lücke" im Radwegenetz zu schließen. Die Stadt Bad Waldsee werde sich deshalb finanziell an den Kosten der Herstellung des Weges auf dem Gemeindegebiet Bad Waldsee beteiligen, so Bucher. Die Zustimmung des Ausschusses für Umwelt und Technik am kommenden Montag vorausgesetzt, stellt die Kommune dazu 120.000 Euro bereit.

Die Gemeinde Baindt wird sich nach Angaben Waldherrs bei Unterhalt und Verkehrssicherung finanziell einbringen. Der dortige Gemeinderat hat eine Vereinbarung am Montag einstimmig gebilligt. Die Baukosten auf Baindter Gebiet werden jedoch vom Bund getragen.

Der rund 450.000 Euro teure Radweg verläuft von Kümmerazhofen zunächst eineinhalb Kilometer lang auf der alten asphaltierten Gemeindestraße bis in die Nähe der B 30, wo sie heute in einen Waldweg übergeht. Im weiteren Verlauf unterquert der Weg die zweibahnige B 30 und führt knapp zwei Kilometer parallel zur Bundesstraße nach Sulpach. Während der asphaltierte Abschnitt nur eine Erneuerung der Fahrbahndecke benötigt, muss der bestehende Wirtschaftsweg neben der B 30 baulich komplett neu hergestellt werden, mit Kiesaufbau und Deckschicht.

Die Mitglieder des Arbeitskreises Radverkehr äußerten sich durchweg positiv zur raschen Umsetzung und stimmten dem Projekt einmütig zu.


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