12.04.2017 - 19:28 Uhr
Franz Fischer
Nr. 5803
586

Hermann stellt Erhaltungsprogramm bis 2020 vor

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(Stuttgart) - Die Straßenbauverwaltung des Landes erfasst alle vier Jahre mit neuester Technologie den Zustand aller Landes- und Bundesstraßen. Anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann: "Der von uns 2011 eingeleitete Paradigmenwechsel 'Erhaltung vor Neu- und Ausbau' sowie das bundesweit einzigartige systematische Erhaltungsmanagement des Landes zeigen Wirkung. Der durchschnittliche Zustand der Bundes- und Landesstraßen in Baden-Württemberg hat sich nun erstmals seit Beginn der systematischen Zustandserfassung im Jahr 1992 verbessert. Diesen Weg werden wir weitergehen." Durch die kontinuierliche Steigerung der Sanierungsmittel konnten in den letzten sechs Jahren umfangreiche Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden.



Ergebnisse der neuen Zustandserfassungen zeigen Verbesserungen

Bei den Bundesstraßen hat sich im Vergleich zu 2011 der Gesamtzustandswert von 3,2 auf 3,0 verbessert. Der im Jahr 2016 erhobene Gesamtzustandswert der Landesstraßen verbesserte sich gegenüber der letzten Erfassung aus dem Jahr 2012 von 3,5 auf 3,4. Zwischen 2011 und 2016 wurden landesweit 1.179 Kilometer Landesstraßen und 1.662 Kilometer Bundesstraßen saniert. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum rund 539 Millionen Euro in die Erhaltung der Landesstraßen einschließlich Bauwerke und rund 1,8 Milliarden Euro in die Erhaltung der Bundesstraßen einschließlich Bauwerke investiert.


Programm zur weiteren Sanierung der Straßeninfrastruktur festgelegt

Das Erhaltungsprogramm für die Jahre 2017 - 2020 der Landesstraßen beinhaltet die Sanierung von 1.174 Erhaltungsabschnitten mit einer Gesamtlänge von 1.000 Straßenkilometern. 758 Erhaltungsabschnitte mit einer Gesamtlänge von 828 Straßenkilometer sind im Erhaltungsprogramm 2017 - 2019 der Bundesstraßen eingeplant. Die Laufzeiten der Erhaltungsprogramme wurde dabei an den Rhythmus der Zustandserfassungen angepasst. Die Erhaltungsprogramme dienen einerseits als Maßstab für die bedarfsgerechte Verteilung der Haushaltsmittel auf die vier Regierungspräsidien und sind andererseits maßgebender Leitfaden bei der Festlegung der jährlichen Bauprogramme.

Das Bauprogramm 2017 sieht unter anderem eine Sanierung der Fahrbahn der B 30 von Unteressendorf bis Hochdorf, die Instandsetzung der Brücke der B 30 über die K 9916 bei Ulm-Gögglingen sowie einer Feldwegbrücke über die B 30 bei Bad Waldsee vor.


Vermeidung von Hitzeschäden auf Betonfahrbahnen

Um das Auftreten von Hitzeschäden sogenannten Blow-ups, an Betonfahrbahnen in Baden-Württemberg zu vermeiden, wurde 2015 ein Programm zur Sanierung aller betroffenen Autobahnabschnitte bis 2025 aufgestellt. Im Fokus stehen dabei vor allem die besonders gefährdeten, älteren Autobahnabschnitte. Von den im Programm insgesamt enthaltenen 380 Kilometern, konnten in den letzten beiden Jahren bereits 55 Kilometer saniert werden. 2017 werden weitere Maßnahmen an rund 38 Kilometern durchgeführt. Umfangreiche Maßnahmen finden hier an der A 5 zwischen Schwetzingen und Walldorf sowie an der A 8 zwischen dem Autobahnkreuz Stuttgart und der Anschlussstelle Leonberg statt. Um die in den letzten Jahren durchgeführten Geschwindigkeitsbeschränkungen bei hohen Lufttemperaturen auf den betroffenen Autobahnabschnitten zu reduzieren, wurden bereits 2016 in den betroffenen Bereichen der A 5, A6 und A 656 Entlastungsstreifen aus Asphalt alle 400 m quer über die gesamte Fahrbahn gezogen. Weitere Entlastungsstreifen wird es 2017 in den betroffenen Bereichen der Autobahnabschnitte A7, A8 und A 81 geben.


Brückenbauwerke weiter im Fokus

Aufgrund der starken Belastung standen bei der Bauwerkserhaltung in den letzten Jahren die Bundesautobahnen besonders im Fokus. Die Brückenfläche mit einem ungenügenden Bauwerkszustand konnte hier seit 2010 durch ein entsprechendes Schwerpunktprogramm um rund 74.200 qm von 6,4 auf 1,8 Prozent verringert werden. Positive Effekte gibt es auch bei den Bundes- und Landesstraßen. So konnte die Fläche der Bauwerke mit einem ungenügenden Zustand von Bundesstraßen im Zeitraum 2010 - 2017 um rund 12 Prozent und bei den Landesstraßen um rund 15 Prozent reduziert werden.

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