22.04.2015 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 4983
611

Südumgehung Kehlen wird gebaut

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(Kehlen) - Rund 36 Jahre nach dem ersten Beschluss fand nun der symbolische Spatenstich für die Südumfahrung von Kehlen statt. Bereits im Jahr 1979 erging der erste Beschluss für eine Umfahrung, der dann ab Mitte der 80er Jahre ruhte. 2001 wurde die Überlegung wieder aufgenommen und verschiedene Möglichkeiten geprüft.

"Wir rechnen mit einer voraussichtlichen Bauzeit von vier Jahren", betonte Landrat Wölfle in seiner Rede. Mit Vertretern der Landes- und Kommunalpolitik, mit interessierten Anwohnern und mit musikalischer Begleitung durch die Jubiläumskapelle des Musikvereins Kehlen wurde der Baubeginn feierlich gestaltet. Wie Lothar Wölfle erklärte, soll die rund 1,5 Kilometer lange Ortsumfahrung die Situation in Kehlen entlasten und die Bundesstraße 30 mit der Messezufahrt verbinden.

Die Kosten des 1,5 km langen Projekts sind mit 20,4 Millionen Euro angesetzt. Das Land gewährt 6,6 Millionen Euro Zuschuss, 13,8 Millionen Euro übernimmt der Bodenseekreis. Wie Gerd Klaiber vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur informierte, ist dies eines der teuersten geförderten Projekte im Bezirk des Regierungspräsidiums Tübingen. Er sieht die Umfahrung mit prognostizierten 18.000 Fahrzeugen am Tag als eine erhebliche Entlastung für Kehlen.

Bürgermeister Schmid sprach in seiner Rede von täglich 21.000 Fahrzeugen durch Meckenbeuren und 18.000 in Liebenau und einer steigenden Tendenz. Die Ortsumfahrung Kehlen sieht er als einen Schritt zur Verbesserung der Infrastruktur und zur Weiterentwicklung des Gewerbestandorts Meckenbeuren.

Unter den Besuchern herrschte eine uneinheitliche Meinung. Direkte Anwohner des Ortskerns erklärten ihre Zufriedenheit, andere Besucher hätten es lieber gesehen, wenn das Geld in die B 30 neu geflossen wäre.

Nach dem offiziellen Spatenstich werden nun die Arbeiten aufgenommen. Zunächst wird der Untergrund südlich der Schussen verbessert. Im Herbst soll ein Kreisverkehr an der B 30 folgen. Ab 2017 folgt der Brückenbau. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2019 geplant.

Um die Anwohner der neuen Trasse möglichst zu entlasten, sollen die Lärmschutzmaßnahmen über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Die Kosten tragen die Gemeinde Meckenbeuren und der Bodenseekreis je zur Hälfte.

Zum Ausgleich der Eingriffe in die Natur wird die Cunzostraße zur landwirtschaftlichen Fläche rekultiviert, zudem sind Änderungen an den Schussenfeldern geplant. Dort sollen Ackerflächen in Grünland umgewandelt und Streuobstbestände ergänzt werden.

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