Bundesstraße 30 in Oberschwaben
https://www.b30oberschwaben.de/
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(Gaisbeuren) - An der St.-Leonhard-Kirche in Gaisbeuren kündigen sich Sanierungsarbeiten an. Das denkmalgeschützte Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert bekommt einen neuen Glockenstuhl, eine dritte Glocke und einen neuen Anstrich. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 212.000 Euro.
Wer auf der B 30 durch Gaisbeuren fährt, der dürfte auch die Kapelle kennen, die direkt an der Bundesstraße steht. Erklimmt man den Kirchturm mit seinen fünf Ebenen, hört man noch oben den Autolärm. Auf der vierten Ebene soll nun ein neuer Glockenstuhl entstehen.
In der Vergangenheit traten statische Probleme auf und die Holzkonstruktion war mehrfach notdürftig repariert worden. Nach Angaben von Josef Bautz, der die Kirche betreut, hatte man zunächst gehofft, die vorhandene Holzkonstruktion aus dem 16. Jahrhundert sanieren zu können. Ein Gutachten von Zimmermeister und Restaurator Pius Luib aus Fulgenstadt kam 2012 jedoch zum Ergebnis, dass bei einer bloßen Restaurierung mit einem "Substanzverlust von 50 Prozent" zu rechnen sei. Der Glockenstuhl befindet sich laut Luib in einem "insgesamt unbefriedigenden Zustand". Ausgelöst worden seien die Schäden durch eindringende Feuchtigkeit und damit verbundener Fäulnis am Gebälk. Außerdem sei er gekennzeichnet von einer "unzureichend dimensionierten Holzkonstruktion". Mehrere Umbaumaßnahmen in früheren Jahren hätten die Situation nicht verbessert, wie der Restaurator in seinem Gutachten von Ende 2012 erläutert. Der Zimmermann empfiehlt aufgrund des "hohen Schädigungsgrades" deshalb den Einbau eines neuen Glockenstuhls auf Ebene vier, wo schon in den Anfängen der Kirche die Glockenstube gewesen sein könnte.
Dieser Vorschlag sorgte für ein Tauziehen zwischen Bauherr und Denkmalbehörde, weil letztere zunächst nicht begeistert war. Erst das Ergebnis eines dendrochronologischen Gutachtens zur Altersbestimmung der Bauhölzer im Turm brachte die geplante Sanierung einen entscheidenden Schritt voran. Danach gilt es als sicher, dass die heute vorhandenen Fichtenbalken im Dachstuhl auf Ebene fünf erst im Sommer 1544 gefällt wurden und nicht im Zeitraum zwischen 1333 und 1335, der als Bauzeit angenommenen Jahre des ehemaligen Wehrturmes.
Schließlich erhielt die Kirchengemeinde die ersehnte Genehmigung und die Bauarbeiten werden demnächst beginnen. Die Gerüstbauer werden am kommenden Montag erwartet. Die Bauarbeiten bieten der Kirchengemeinde zudem die Chance, eine dritte Glocke in den Turm zu hängen. Ein Sachverständiger analysierte im April die vorhandenen beiden Glocken von 1954 und die historische von etwa 1550. Außerdem bekommt St.-Leonhard noch einen frischen Anstrich. Finanziert werden die Arbeiten aus Rücklagen der Kirchengemeinde und einer Erbschaft. Außerdem hofft der Bauherr auf einen Zuschuss des Denkmalamtes.
Wer auf der B 30 durch Gaisbeuren fährt, der dürfte auch die Kapelle kennen, die direkt an der Bundesstraße steht. Erklimmt man den Kirchturm mit seinen fünf Ebenen, hört man noch oben den Autolärm. Auf der vierten Ebene soll nun ein neuer Glockenstuhl entstehen.
In der Vergangenheit traten statische Probleme auf und die Holzkonstruktion war mehrfach notdürftig repariert worden. Nach Angaben von Josef Bautz, der die Kirche betreut, hatte man zunächst gehofft, die vorhandene Holzkonstruktion aus dem 16. Jahrhundert sanieren zu können. Ein Gutachten von Zimmermeister und Restaurator Pius Luib aus Fulgenstadt kam 2012 jedoch zum Ergebnis, dass bei einer bloßen Restaurierung mit einem "Substanzverlust von 50 Prozent" zu rechnen sei. Der Glockenstuhl befindet sich laut Luib in einem "insgesamt unbefriedigenden Zustand". Ausgelöst worden seien die Schäden durch eindringende Feuchtigkeit und damit verbundener Fäulnis am Gebälk. Außerdem sei er gekennzeichnet von einer "unzureichend dimensionierten Holzkonstruktion". Mehrere Umbaumaßnahmen in früheren Jahren hätten die Situation nicht verbessert, wie der Restaurator in seinem Gutachten von Ende 2012 erläutert. Der Zimmermann empfiehlt aufgrund des "hohen Schädigungsgrades" deshalb den Einbau eines neuen Glockenstuhls auf Ebene vier, wo schon in den Anfängen der Kirche die Glockenstube gewesen sein könnte.
Dieser Vorschlag sorgte für ein Tauziehen zwischen Bauherr und Denkmalbehörde, weil letztere zunächst nicht begeistert war. Erst das Ergebnis eines dendrochronologischen Gutachtens zur Altersbestimmung der Bauhölzer im Turm brachte die geplante Sanierung einen entscheidenden Schritt voran. Danach gilt es als sicher, dass die heute vorhandenen Fichtenbalken im Dachstuhl auf Ebene fünf erst im Sommer 1544 gefällt wurden und nicht im Zeitraum zwischen 1333 und 1335, der als Bauzeit angenommenen Jahre des ehemaligen Wehrturmes.
Schließlich erhielt die Kirchengemeinde die ersehnte Genehmigung und die Bauarbeiten werden demnächst beginnen. Die Gerüstbauer werden am kommenden Montag erwartet. Die Bauarbeiten bieten der Kirchengemeinde zudem die Chance, eine dritte Glocke in den Turm zu hängen. Ein Sachverständiger analysierte im April die vorhandenen beiden Glocken von 1954 und die historische von etwa 1550. Außerdem bekommt St.-Leonhard noch einen frischen Anstrich. Finanziert werden die Arbeiten aus Rücklagen der Kirchengemeinde und einer Erbschaft. Außerdem hofft der Bauherr auf einen Zuschuss des Denkmalamtes.