17.01.2013 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 3908
463

Entwurf des Lärmaktionsplans wird vorgestellt

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(Bad Waldsee / Gaisbeuren / Enzisreute) - Die Stadt Bad Waldsee hat im Juni vergangenen Jahres begonnen einen Lärmaktionsplan zu erstellen. Untersucht werden alle Hauptverkehrsstraßen, auf denen pro Tag mehr als 8.200 Fahrzeuge fahren. Per Fragebogen wurden auch Bürger beteiligt. Der Ausschuss für Umwelt und Technik spricht nun in der Sitzung am kommenden Montag um 18 Uhr in der Schwemme erstmals über die Ergebnisse.

Am Abgabetermin nach Brüssel - Stichtag ist der 18. Juli 2013 - werde weiterhin festhalten, sagt Brigitte Göppel von der Stadt Bad Waldsee. Die Aufarbeitung der Ergebnisse sei aufwendiger gewesen als das beauftragte Ingenieursbüro Brenner zuerst angenommen hatte. Dadurch ist es intern zu einer zeitlichen Verzögerung gekommen. "Auch hat man die Abfrage-Ergebnisse sehr gründlich aufgearbeitet", sagt Göppel. Es wurden Präsentationen erstellt, die der Öffentlichkeit am Montag vorgestellt werden.

An der Befragung haben sich 185 Bürger beteiligt. 110 Teilnehmer, also fast 60 Prozent, empfinden den Lärm in ihrer Wohngegend als ein großes Problem. Auf Platz eins der Lärmverursacher landen Lkw mit 87 Prozent, gefolgt von Autos (86,5 Prozent) und Motorrädern (77,8 Prozent). Geschwindigkeitskontrollen sehen viele Bürger (66 Prozent) als wirksamste Gegenmaßnahme, 60 Prozent plädieren für Tempo-30-Zonen, gefolgt von Geschwindigkeitsbeschränkungen nachts (58 Prozent) und tagsüber (57 Prozent). Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) glauben an die Wirkung von Flüsterasphalt, 45 Prozent wünschen sich ein Nachtfahrverbot für Lkw.

Sechs Lärmschwerpunkte wurden definiert. Für die Kreuzung Wurzacher- und Schützenstraße sei laut Stadt eine Umplanung in Arbeit. Kurzfristig soll hier Tempo 30 gelten, nach dem Umbau Tempo 40. Zu einer langfristigen Entlastung der Anwohner der Wurzacher Straße soll die L 300 an die B 30 angeschlossen werden. Der L 300-Anschluss soll, wie der Anschluss der L 316 an die B 30, langfristig die Friedhofstraße beruhigen. Vorerst könnte Tempo 30 helfen. Für die Frauenbergstraße empfiehlt das Ingenieursbüro Tempo 40 und Flüsterasphalt, sobald die Fahrbahn erneuert werden muss. Tempo 30 und Flüsterasphalt soll für die Bahnhofstraße auf dem Teilstück nach der Abzweigung Richtung Bleichestraße gelten. Für die Ortsdurchfahrt von Gaisbeuren der B 30 nennt das Büro als einzig wirksame Maßnahme eine Umgehung oder Untertunnelung. Für die Ortsdurchfahrt Enzisreute der B 30 kommt ebenfalls eine Umgehung in Betracht. In Gaisbeuren könnte Flüsterasphalt kurzfristig helfen, alternativ dazu Tempo 50 tagsüber und Tempo 40 nachts. In Enzisreute wurde bereits ein lärmarmer Fahrbahnbelag eingebaut. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung wird deshalb nicht genannt.

Die Orte Mattenhaus, Schellenberg und Englerts an der B 30 hat das Büro nachkartiert. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse - vor allem der verhältnismäßig wenigen Einwohner - konnte hier trotz der einzelnen erheblichen Betroffenheit kein Lärmschwerpunk festgestellt werden.

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