04.06.2012 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 3647
354

Taxifahrer ärgern sich über Tempo 30

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(Ravensburg) - Seit knapp einem Monat gilt nachts ein Blumenstrauß an Geschwindigkeitsbeschränkung in und um Ravensburg. Tempo 30 in der Gartenstraße. Tempo 40 im Knollengraben und auch in der Wangener Straße. Tempo 30 auf der B 30 in Untereschach. Die Beschränkungen sollen dem Schutz der lärmgeplagten Anwohner dienen.

Der Eindruck der meisten Anwohner ist gut. Es sei jetzt viel ruhiger nachts, ist sich Paul Klamm, der in der Gartenstraße wohnt, sicher. Den Eindruck, dass die Anwohner zufrieden mit der Regelung sind, hat man auch bei der Stadt Ravensburg: "Einige Anwohner berichten, dass langsamer gefahren wird. Andere haben sich mit verschiedenen Verbesserungsvorschlägen an die Stadt gewandt", so Timo Hartmann, Sprecher der Stadt Ravensburg. Die Verbesserungsvorschläge betreffen vor allem den genauen Standort der Beschilderung.

Ob das Tempolimit eingehalten wird, weiß die Stadt Ravensburg noch nicht. Bisher wird noch nicht geblitzt. Dies könnte sich aber schnell ändern. "Ein genaues Konzept zu Verkehrskontrollen erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt", so Hartmann.

Auf großes Unverständnis stößt die Neuregelung dagegen bei Taxifahrern: "Wir brauchen jetzt 60 bis 70 Prozent mehr Zeit je Fahrgast", schimpft Michael Berndt, Inhaber von Taxi Berndt. "Ich selbst fahre gar nicht mehr nachts. Und ich muss mir überlegen, ob ich die Nachtfahrten generell einschränken werde." Denn die längere Fahrtzeit störe vor allem seine Kunden. Von angetrunkenen Fahrgästen würden seine Kollegen regelmäßig beschimpft, wenn sie nicht schnell genug fahren.

Ob die Geschwindigkeitsbeschränkung den Verkehr leiser macht, das bezweifelt Sigrid Wälder, Inhaberin von Taxi Wälder: "Dann fahr ich doch mit einem höheren Gang, das kann gar nicht leiser sein." Messungen zum aktuellen Geräuschpegel gibt es laut Polizei noch nicht.

Die Feuerwehr und Rettungswagen dürfen aber nachts weiterhin mit 50 km/h durch die Straßen fahren. Das wurde bereits vor der Einführung des nächtlichen Tempolimits mit der Stadt besprochen. Stadtbrandmeister Claus Erb fährt rund 200 Einsätze im Jahr selbst. Als er vom geplanten nächtlichen Tempo 30 erfuhr, nahm er sofort Kontakt mit der Stadt auf. "Sonst hätte das Tempo 30 eine immense Verschlechterung unserer Ausrückzeiten bedeutet."

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