Bundesstraße 30 in Oberschwaben
https://www.b30oberschwaben.de/
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23.02.2012 - 23:59 Uhr
Franz Fischer Nr. 3534
537
Franz Fischer
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Lkw-Maut auf B 10 und B 28 wird wohl keine Entlastung bewirken
(Ulm / Neu-Ulm) - Seit vielen Jahren wird über die Verkehrsbelastung auf B 10 und B 28 diskutiert. Ob die Einführung der Lkw-Maut ab dem 1. August eine Entlastung bringt, ist fraglich.
Der Jubel war groß, als Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vor wenigen Tagen die Einführung einer Lkw-Maut für die Bundesstraße zwischen Ulm-Nord und Hittistetten verkündete. Doch bei genauerem Hinschauen tun sich Zweifel auf, ob die Maßnahme tatsächlich zu einer Verringerung des Lkw-Verkehrs durch die beiden Städte führt. Zum einen besteht seit Jahren ohnehin ein Durchfahrtsverbot für Lkw über 3,5 Tonnen. Zum anderen ist der zeitliche Anreiz der Abkürzung bei den Mautsätzen und den hohen Spritkosten kaum zu unterbieten. Experten erwarten deshalb kaum Entlastungseffekte durch die Maut.
Michael Wagner, Sachgebietsleiter für den Straßenunterhalt im Staatlichen Bauamt in Krumbach, sieht die auf Bundesstraßen ausgedehnte Mautgebühr jedenfalls mit Skepsis: "Ich glaube nicht, dass die Ausweitung der Maut den direkten Anwohnern irgendetwas bringt." Zumal zu erwarten sei, dass auf der B 10 der Bereich beider Innenstädte von der Mautpflicht befreit wird. Für welche Streckenabschnitte die Maut künftig gilt, sei noch nicht bekannt. Das habe ihm die Regierung von Schwaben auf Anfrage gesagt.
Betroffen sind laut Wagner vor allem Speditionen, welche die Kosten an ihre Kunden weitergeben werden. Das bestätigt auch Stefan Noerpel-Schneider, geschäftsführender Gesellschafter von Noerpel Spedition und Logistik im Donautal. Der Unternehmer findet die Maut grundsätzlich richtig. Es entstünden schließlich Infrastrukturkosten für den Staat. Ein Lkw, der vom Donautal über die A 7 nach Norden fährt, wird wohl weiterhin den Weg über Langenau nehmen und nicht das Eck über die A 8 ausfahren, meint Noerpel. "Weil es die kürzere Strecke ist."
"Die Region ist noch glimpflich davon gekommen", sagt der Verkehrsexperte der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm, Jonas Pürckhauer. Denn die B 30, die ebenfalls das Kriterium vierspurig erfüllt, ist von der Regelung ausgenommen worden. Für Pürckhauer ist klar, das eingenommene Geld muss komplett in die Verkehrsinfrastruktur reinvestiert wird. "Dann gibt es auch im Kreise der Unternehmer eine gewisse Akzeptanz. Jeder Stau kostet sie Geld. Die Wirtschaft ist durchaus bereit, ihren Teil zur Verbesserung der Situation beizutragen." Aber der IHK-Experte ist skeptisch, ob es bei der aktuellen Maut besser läuft als bei der Autobahn-Maut: "Der Verkehrsetat wurde um den gleichen Betrag gekürzt." Und er gibt zu bedenken, dass die Bundesstraßen-Maut möglicherweise selbst Ausweichverkehr auslöst: Auf Landes- und Kreisstraßen.
Der Jubel war groß, als Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vor wenigen Tagen die Einführung einer Lkw-Maut für die Bundesstraße zwischen Ulm-Nord und Hittistetten verkündete. Doch bei genauerem Hinschauen tun sich Zweifel auf, ob die Maßnahme tatsächlich zu einer Verringerung des Lkw-Verkehrs durch die beiden Städte führt. Zum einen besteht seit Jahren ohnehin ein Durchfahrtsverbot für Lkw über 3,5 Tonnen. Zum anderen ist der zeitliche Anreiz der Abkürzung bei den Mautsätzen und den hohen Spritkosten kaum zu unterbieten. Experten erwarten deshalb kaum Entlastungseffekte durch die Maut.
Michael Wagner, Sachgebietsleiter für den Straßenunterhalt im Staatlichen Bauamt in Krumbach, sieht die auf Bundesstraßen ausgedehnte Mautgebühr jedenfalls mit Skepsis: "Ich glaube nicht, dass die Ausweitung der Maut den direkten Anwohnern irgendetwas bringt." Zumal zu erwarten sei, dass auf der B 10 der Bereich beider Innenstädte von der Mautpflicht befreit wird. Für welche Streckenabschnitte die Maut künftig gilt, sei noch nicht bekannt. Das habe ihm die Regierung von Schwaben auf Anfrage gesagt.
Betroffen sind laut Wagner vor allem Speditionen, welche die Kosten an ihre Kunden weitergeben werden. Das bestätigt auch Stefan Noerpel-Schneider, geschäftsführender Gesellschafter von Noerpel Spedition und Logistik im Donautal. Der Unternehmer findet die Maut grundsätzlich richtig. Es entstünden schließlich Infrastrukturkosten für den Staat. Ein Lkw, der vom Donautal über die A 7 nach Norden fährt, wird wohl weiterhin den Weg über Langenau nehmen und nicht das Eck über die A 8 ausfahren, meint Noerpel. "Weil es die kürzere Strecke ist."
"Die Region ist noch glimpflich davon gekommen", sagt der Verkehrsexperte der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm, Jonas Pürckhauer. Denn die B 30, die ebenfalls das Kriterium vierspurig erfüllt, ist von der Regelung ausgenommen worden. Für Pürckhauer ist klar, das eingenommene Geld muss komplett in die Verkehrsinfrastruktur reinvestiert wird. "Dann gibt es auch im Kreise der Unternehmer eine gewisse Akzeptanz. Jeder Stau kostet sie Geld. Die Wirtschaft ist durchaus bereit, ihren Teil zur Verbesserung der Situation beizutragen." Aber der IHK-Experte ist skeptisch, ob es bei der aktuellen Maut besser läuft als bei der Autobahn-Maut: "Der Verkehrsetat wurde um den gleichen Betrag gekürzt." Und er gibt zu bedenken, dass die Bundesstraßen-Maut möglicherweise selbst Ausweichverkehr auslöst: Auf Landes- und Kreisstraßen.