08.08.2011 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 3292
445

Schwerwiegende Unfälle im ersten Halbjahr deutlich gestiegen

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(Landkreis Ravensburg) - Mit insgesamt 3.506 Verkehrsunfällen im ersten Halbjahr 2011 hat die Polizeidirektion Ravensburg ein Absinken der Unfallzahlen auf den Straßen des Landkreises um 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (3.682) verzeichnet. Damit liegt der Rückgang deutlich hinter dem Landestrend von rund neun Prozent. "Sorge bereitet uns die steigende Anzahl von Toten und Verletzten im Straßenverkehr" betont Kriminaldirektor Josef Hiller. "Bislang haben in der ersten Jahreshälfte bereits 12 Verkehrsteilnehmer im Landkreis ihr Leben verloren."

Die rückläufigen Zahlen der Gesamtunfälle sind im wesentlichen auf sinkende Werte bei Unfällen mit reinem Sachschaden einschließlich von Bagatellunfällen zurückzuführen. Deutlich unerfreulicher sieht die Entwicklung bei den Unfällen mit Personenschäden aus. Hier liegt der Anstieg gegenüber dem Vorjahr bei 13 Prozent. Im ersten Halbjahr 2011 ereigneten sich 520 Verkehrsunfälle, bei denen 677 Personen auf den Straßen im Landkreis verunglückten. Darunter sind 512 Leichtverletzte, 153 Schwerverletzte und 12 Getötete.

"Im Vergleich zum Vorjahr weisen die Zahlen insbesondere bei den Unfällen mit Personenschäden teils deutliche Steigerungsraten auf", sagte Josef Hiller als stellvertretende Leiter der Polizeidirektion Ravensburg. "Allerdings sind die Unfallzahlen 2011 im mehrjährigen Vergleich überwiegend sogar unterdurchschnittlich".

Bei Unfällen mit Personenschaden lösten im ersten Halbjahr 2011 Unfälle bei Vorfahrtsverletzungen (19 Prozent) den bisherigen Spitzenreiter Geschwindigkeit (18 Prozent) ab. Mangelnder Sicherheitsabstand (16 Prozent) und Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren (11 Prozent) sind weitere wesentliche Unfallfaktoren.

Als Risikogruppe haben sich im ersten Halbjahr 2011 die motorisierten Zweiradfahrer herausgestellt. Sie waren an 108 Verkehrsunfällen beteiligt. In rund der Hälfte der Fälle haben sie den Unfall selbst verursacht. Insgesamt drei Zweiradfahrer wurden getötet, 31 schwer und 54 leicht verletzt. Jüngstes Beispiel ist der tödlich verlaufene Motorradunfall am vergangenen Samstag auf der Bundesstraße 30 zwischen Bad Waldsee und Biberach.

Die Polizeidirektion Ravensburg setzt auch weiterhin auf Verkehrsüberwachung und eine zielgruppenorientierte Verkehrsprävention. Speziell für motorisierte Zweiradfahrer wurde am 26. Juni 2011 in Schlier-Richlisreute ein Motorradsicherheitstag unter dem Motto "Faszination Zweirad" veranstaltet. Darüber hinaus hat die Autobahn- und Verkehrspolizei Ravensburg am 09. April 2011 zum Beginn der Motorradsaison an der Bundesstraße 32 bei Grünkraut eine Verkehrskontrolle durchgeführt, bei der Information und Beratung im Vordergrund standen.

(Aus dem Polizeibericht Ravensburg)

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