16.07.2011 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 3267
551

Gemeinderat entscheidet am Montag über Lärmaktionsplan

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(Ravensburg) - Bald könnten Ravensburger Bürger an stark verkehrsbelasteten Straßen nachts vielleicht ruhiger schlafen. Am Montag stimmt der Gemeinderat über einen Lärmaktionsplan ab, der Tempolimits und lärmarme Fahrbahnbeläge vorsieht.

Da das Thema Straßenverkehrslärm weit über das Stadtgebiet hinausreiche, habe sich die Stadt in einer ersten Stufe mit Nachbargemeinden in einer "Interkommunalen Arbeitsgemeinschaft Lärmplanung" zusammengeschlossen, so Baubürgermeisterin Stephanie Utz. Diese sei vom Land als Modellprojekt in der Nachhaltigkeitsstrategie (Strategie für einen lärmarmen Verdichtungsraum) ausgewählt worden.

Die Werte, ab denen von regelungsbedürftigen Lärmproblemen ausgegangen werde, lägen mit tagsüber 70 Dezibel und nachts 60 Dezibel auf einer Linie mit den Empfehlungen des Landes, so Wolfgang Wahl vom Ingenieursbüro Rapp Trans. Lärmschwerpunkte seien an der B 30 Mariatal und Untereschach, an der B 32 Wangener Straße / Knollengraben, an der B 33 die Ortsdurchfahrten Dürnast und Bavendorf und an der B 467 Obereschach sowie weitere Innenstadtbereiche. Mit nächtlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen könne an allen Lärmschwerpunkten eine Lärmreduzierung um 2 Dezibel erreicht werden, so Wahl. Langfristig soll in diesen Bereichen lärmmindernder Asphalt eingebaut werden. Stimmt der Gemeinderat den Plänen zu, müsse noch das Regierungspräsidium grünes Licht geben, so Utz. Mit einer Umsetzung sei dann Anfang 2012 zu rechnen.

Einwände gegen die Lärmschutzpläne Ravensburgs kommen bereits von der IHK Bodensee-Oberschwaben. Durch die geplanten Geschwindigkeitsreduzierungen würden Geschäfts-, Berufs- und Privatverkehr unverhältnismäßig eingeschränkt, so Hauptgeschäftsführer Peter Jany. Auch aus umweltpolitischen Gründen seien die Tempolimits höchst fraglich. Aktuelle Messungen in Stuttgart zeigten, dass bei 30 Stundenkilometer mehr COund Stickoxide emittiert würden, da ein Motor bei dieser Geschwindigkeit ineffizienter arbeite und dabei mehr Schadstoffe ausstoße.

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