13.06.2011 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 3232
414

Viele Bürger möchten keinen B 30-Ausbau

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(Mattenhaus / Englerts) - Seit einiger Zeit macht sich die "Initiative B 30" aus Gaisbeuren für einen bedarfsgerechten Ausbau der B 30 von Egelsee bis Biberach stark. Bisher hatte sich die Initiative vor allem für die Ortsumgehungen von Gaisbeuren und Enzisreute eingesetzt. Am Dienstag hatte sie nun zur zweiten Informationsveranstaltung in den Landgasthof Kreuz in Mattenhaus eingeladen. Erneut kamen rund 20 Gäste. Doch laut Franz Fischer von der Initiative wollten schon beim ersten Treffen die meisten keinen Ausbau der B 30. "Die Menschen befürchten eine höhere Lärmbelastung", sagt Fischer. "Viele sind auch Landwirte und wollen die Flächen nicht hergeben." Ein dreispuriger Ausbau ist laut Fischer auf der jetzigen Straßenführung möglich. Bei einem vierspurigen Ausbau müsste es allerdings einen Neubau mit einer neuen Trasse geben.

"Ich bin für den Ausbau", sagt Schreiner Otto Hepp aus Englerts und fügt mit Blick auf den Flächenverbrauch hinzu: "Aber wer will die Straße?" An der jetzigen Stelle könne der Ausbau nicht kommen. "Hier ist kein Platz." Außerdem sei die Straße in Englerts ja schon dreispurig. In der Mitte gibt es die Abbiegespur nach Michelwinnaden. Aktuell liegt Hepp aber vor allem der Zustand der Straße am Herzen. "Die ist auf 300 Metern Länge wellig." Er hat sich schon an das Straßenbauamt gewandt und an die Stadt Bad Waldsee. "Aber bis heute ist nichts geschehen." Bis die Fahrbahn repariert sei, solle auch das Tempo reduziert werden, "weil es so laut ist".

Für ein Überholverbot, einen leiseren Fahrbahnbelag, Abbiegespuren und ein Tempolimit auf 70 Stundenkilometer spricht sich Horst Schmidt, Betreiber des Landgasthofes Kreuz in Mattenhaus, aus. "Die Trasse sollte aber so bleiben, wie sie ist", sagt der 39-jährige. "Ich sehe kein Problem mit Staus bei uns." Zudem gibt es einen Vorschlag des Regierungspräsidiums Tübingen, den die Initiative am Dienstag vorgestellt hat. Danach könnte ein vierspuriger Ausbau auf einer Trasse westlich von Mattenhaus verlaufen. Doch genau dorthin schauen derzeit die Gäste des Hotels Kreuz, wenn sie aus den Fenstern ihrer Zimmer blicken. Die B 30 ist an ihrer jetzigen Stelle für das Kreuz auch hilfreich: "Einerseits schimpfen die Leute im Biergarten immer, dass es laut ist, andererseits wollen sie aber auch direkt herfahren." Schmidt, der auch schon an der B 30 aufgewachsen ist, sagt zum Straßenlärm: "Man gewöhnt sich dran, andere wohnen an der Kirche oder an der Schule."

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