19.05.2011 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 3198
485

Regionalverband stimmt einstimmig für Betreibermodell

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(Meßkirch) - Die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben hat am Freitag in Meßkirch (Kreis Sigmaringen) einstimmig einen Beschluss zum Ausbau der B 30 zwischen Ulm und Friedrichshafen mit einem Modellprojekt gefasst. Möglich wird die Finanzierung durch einen privaten Investor. Im Gegenzug soll er über 30 Jahre die Einnahmen aus einer Lkw-Maut erhalten.

Wie Projektleiter Frank M. Schmid vom gleichnamigen Büro in Willich vor der Verbandsversammlung erläuterte, ist diese Art der Finanzierung bundesweit ein Pilotprojekt. Schmid: "Es gibt in Deutschland 16 vergleichbare Bundesstraßenabschnitte, von denen die rund 100 Kilometer lange Strecke zwischen Ulm und Friedrichshafen die erste ist, bei der dieses Konzept umgesetzt werden würde." Im Gespräch mit dem SÜDKURIER erläuterte Schmid: "Es geht um den vierspurigen Ausbau zwischen Biberach und Gaisbeuren und zwischen Ravensburg und Friedrichshafen." Mit dem ersten Spatenstich bekommt der Investor das Recht, die Spediteure zur Kasse zu bitten, welche die B 30 zwischen Ulm und Friedrichshafen benutzen.

Bei einem durchschnittlichen Lkw-Aufkommen von 1.500 bis 2.500 Fahrzeugen pro Tag, das weit über dem Bundesdurchschnitt von Bundesstraßen liegt, rechnet Schmid mit acht Millionen Euro pro Jahr. "Abzüglich der sonstigen Kosten würden rund 120 bis 150 Millionen Euro als freie Mittel für den Ausbau und die Unterhaltung der B 30 übrig bleiben."

Politisch sieht der Projektleiter sowohl in Stuttgart wie in Berlin grünes Licht. Im Bundesverkehrsministerium werde auf "ein Zeichen aus der Region" gewartet. Der neue Stuttgarter Verkehrsminister Winfried Hermann habe sich in der Vergangenheit offen für solche Finanzierungsmodelle gezeigt. Aus Sicht des Regionalverbandes ist die private Finanzierung die einzige Möglichkeit, wie der Verbandsvorsitzende Hermann Vogler sagte.

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