31.03.2011 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 3134
436

Studenten geben auf

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(Friedrichshafen) - Besonders viel Mühe geben sich die Studenten der Zeppelin-Universität nicht, ihre Enttäuschung über den Verlauf des Kampagnenbüros Pro B 30/31 zu verbergen. Ziel sollte sein den Ausbau der Bundesstraßen im Bodenseekreis voranzubringen. Schon die Einladung zum Pressegespräch, in dem Bilanz gezogen werden soll, ist aufschlussreich: "Es geht eine arbeitsintensive Zeit vorüber, die auch uns einiges an Nerven gekostet hat. Um die Eindrücke unserer Arbeit zu schildern, mit den Irrungen und Wirrungen der Kommunalpolitik." Beim Gespräch formuliert es Eric Aufricht, Sprecher des Kampagnenbüros, etwas diplomatischer. "Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden", die Zusammenarbeit mit Stadt und Bündnis Pro B 31 sei positiv gewesen, dennoch herrsche "keine ungetrübte Freude" bei ihm und seiner Gruppe. Der Hauptgrund hierfür: Letztlich konnten die Studenten nicht mehr Aktivitäten starten als jene, die, so Aufricht, zum Grundinventar einer politischen Kampagne gehören, wie zum Beispiel Infostand oder Unterschriftensammlung. "Wir wollten eine andere, eine direktere Strategie, doch die konnten wir nicht durchsetzen." Er und seine Mitstreiter hätten es lieber gesehen, wenn mehr öffentlicher Druck auf die Entscheidungsträger aufgebaut worden wäre. Das sei aber nicht gewünscht gewesen. Unterschiedliche Auffassungen habe es auch über die Bewertung des Besuchs von Staatssekretär Dr. Andreas Scheuer geben. "Das Ergebnis dieses Treffens haben wir mehr als Ohrfeige wahrgenommen", verrät Philipp Darkow, der ein klares Bekenntnis vermisste. "Wir sehen das skeptisch, ob das mit dem Modell Friedrichshafen funktioniert", ergänzt Aufricht. Trotz aller Meinungsverschiedenheiten, betonen die Studenten, sei das Verhältnis zu Stadt und Bündnis Pro B 31 aber gut und man habe viel Positives mitgenommen.

Ihren Job als Ideengeber haben die Studenten mit dem 27. März abgegeben. Die Entwicklung von B 30 und B 31 werden sie aber in weiteren Lehrveranstaltungen im Auge behalten, außerdem sollen ihre Erkenntnisse aus der Kampagne im Herbst in eine wissenschaftliche Arbeit einfließen. Oberbürgermeister Andreas Brand ließ auf Anfrage der Schwäbischen Zeitung ausrichten, dass er und die Verwaltung die Arbeit der Studenten sehr wertschätze. Weniger zurückhaltend ist Rolf Schilpp, Sprecher des Bündnisses Pro B 31. "Wie bei allen Generationen bevorzugen wir Ältere andere Methoden, als die Jungen. Wir setzen mehr auf nachhaltige Diplomatie, während die Jugend doch forscher rangeht." Schilpp betont, dass er den Studenten dennoch dankbar sei. "Sie haben zumindest nichts Negatives bewirkt."

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