09.11.2010 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 2894
452

Regierungspräsidium testet neuen Fahrbahnbelag in Enzisreute

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(Enzisreute) - Das Regierungspräsidium Tübingen testet in Enzisreute einen neuen Asphalt, der deutlich leiser sein soll. Über den Kostenunterschied zu regulärem Asphalt schweigt sich die Behörde aus. Autofahrer hingegen loben das leise Fahrgeräusch auf dem neuen Untergrund.

"Den Unterschied habe ich sofort gemerkt", sagt Karin Leins, Mitarbeiterin der Shell-Tankstelle in Enzisreute. "Der neue Asphalt ist viel ruhiger, wenn ich von oben den Berg herunterkomme." Leins fährt seit zehn Jahren, fünf Tage die Woche von Mattenhaus nach Enzisreute. Allerdings ist der 59-jährigen der Unterschied in der Lautstärke nur aufgefallen, wenn sie im Auto sitzt. Bei der Arbeit in der Tankstelle ist es wegen des neuen Belags nicht ruhiger geworden. Auch von den Kunden habe sich bisher niemand zum Asphalt geäußert.

Im August hat das Regierungspräsidium Tübingen den Asphalt auf der Bundesstraße 30 zwischen dem Egelsee und Enzisreute erneuern lassen. Die Gesamtkosten betrugen damals rund 615.000 Euro. In der Ortsdurchfahrt Enzisreute wurde der neue Asphalt LOA 5 D eingebaut, um den Lärm zu mindern. "Man will hier erproben, ob dieser Asphalt tatsächlich zu einer geringeren Lärmbelastung führt", sagt Oliver Knörr, Pressesprecher beim Regierungspräsidium. "Der Asphalt wurde bisher noch nicht häufig eingesetzt."

Im kommenden Jahr soll überprüft werden, ob der neue Asphalt die Fahrgeräusche wirklich mindert und wie belastbar er ist. Knörr gibt an, dass dieser Asphalt teurer ist als die reguläre Lösung. Zahlen möchte er aber nicht nennen. Laut Knörr gibt es keinen speziellen Grund, warum das Regierungspräsidium Tübingen Enzisreute für den Test ausgewählt hat. "Es stand ein relativ kurzes Stück Belagserneuerung an und dazu gibt es dort auch noch eine relativ hohe Verkehrsfrequenz". Laut Regierungspräsidium fahren täglich rund 20.000 Autos, Lastwagen und Motorräder durch Enzisreute. Nach der Ausschreibung wurde der spezielle Asphalt auf einer Länge von 430 Metern verwendet.

Karin Leins Mann geht es ähnlich wie seiner Frau. Elmar Leins steht täglich fast direkt an der B 30. Der 51-jährige betreibt den Imbiss neben der Tankstelle. Dass die Verkehrsgeräusche durch den neuen Asphalt abgenommen haben, kann er allerdings nicht nachvollziehen. "Das nehme ich bisher nicht wahr. Da spielen auch ganz viele Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel der Wind und der Regen."

Wenn er dagegen selbst von Mattenhaus aus fährt, ist ihm der Unterschied dafür umso deutlicher aufgefallen. "Beim ersten Mal, als ich auf den neuen Asphalt gefahren bin, habe ich gedacht, am Auto ist was kaputt." Beim Fahren sei der Unterschied "ganz enorm", sagt Leins. "Also muss es sich ja eigentlich auch so auswirken."

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