05.11.2009 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 2451
377

Verkehrsmonitoring ersetzt alte Straßenverkehrszählung

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(Stuttgart) - "Baden-Württemberg ist mit der Automatisierung der Verkehrszählungen Vorbild für andere Länder. Der Aufwand, beispielsweise bei der Suche nach Personal für die manuelle Zählung, und die Kosten werden deutlich reduziert." Das sagte Staatssekretär Rudolf Köberle am Freitag, 6. November 2009 in Stuttgart. Das neue Verfahren sei in den Landkreisen Ostalb, Calw und Ravensburg erfolgreich getestet worden. Positiv sei vor allem die Datenqualität, die schnelle Verfügbarkeit der Verkehrsdaten und die Auswertung auf dem zentralen Rechner.

Alle fünf Jahre würden bundesweit Straßenverkehrszählungen durch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) im Auftrag des Bundes durchgeführt, damit die Planer Verkehrsströme besser einschätzen und steuern könnten. Dabei seien sie auf zuverlässige, genaue und belastbare Zählwerte angewiesen. Bisher seien die Daten mit enormem Aufwand durch manuelle Zählungen erhoben worden. Dabei seien falsche Erfassungen nicht auszuschließen gewesen. Baden-Württemberg habe zusammen mit dem Ingenieurbüro DTV-Verkehrsconsult GmbH aus Aachen deshalb die Grundlagen für eine flächendeckende und kontinuierliche Verkehrsdatenerfassung mit Seitenradargeräten entwickelt. "Diese Geräte sind unauffällig in einen Leitpfosten integriert und übertragen die automatisch erhobenen Werte an einen zentralen Rechner", sagte Köberle. Durch normierte Teile könnten die Pfosten sehr flexibel eingesetzt werden, allerdings zur Zeit nur auf einbahnigen Straßen.

Mit den Radargeräten könne detailliert festhalten werden, wie viele Fahrräder, Motorräder, Personenkraftwagen, Lastkraftwagen bis 3,5 Tonnen, Lastkraftwagen über 3,5 Tonnen und Lastzüge zu welcher Uhrzeit, an welchem Wochentag und mit welcher Geschwindigkeit den jeweiligen Straßenabschnitt befahren würden.

"Nach den überzeugenden Ergebnissen der automatisierten Erfassung wird 2010 auf den Landes- und Kreisstraßen in Baden-Württemberg die Verkehrszählung erstmals mit einem kontinuierlichen Verkehrsmonitoring stattfinden", sagte der Verkehrsstaatssekretär. Für die rund 4.500 einbahnigen Zählabschnitte auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in Baden-Württemberg würden lediglich 205 Leitpfostenzählgeräte benötigt und nach abgeschlossenem Ausschreibungsverfahren beschafft. Nach den Ergebnissen des Pilotversuchs könne man ohne Übertreibung von einem großen Fortschritt in der Verkehrserhebung und Verkehrsplanung sprechen. Mit den wesentlich präziseren Daten würde die Verkehrsentwicklung für die Planer berechenbarer.

Ausführliche Informationen zum neuen Verfahren finden sich auf der Seite www.svz-bw.de der Straßenverkehrszentrale Baden-Württemberg unter "Verkehrszählung" und "Verkehrsmonitoring."

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