18.09.2009 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 2395
394

Protest-Postsack ist mit 10.000 Karten gefüllt

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(Friedrichshafen) - Täglich quält sich der Verkehr durch die Straßen Friedrichshafens. Anwohner ertragen Lärm, Gestank und Abgase Tausender Lastwagen und Autos. Bereits Jahrzehnte dauert der Kampf für den Neubau der B 31. Knapp 27.000 Haushalte haben am Samstag vor einer Woche einen Brief von Oberbürgermeister Brand mit der Bitte erhalten, die beigefügte Protest-Postkarte auszufüllen und an das Rathaus zurückzuschicken.

"Wir sind nach einer jahrzehntelangen Diskussions- und Planungsphase an einem Punkt, an dem materielle Entscheidungen getroffen sind, hinter die man nicht mehr zurück kann und die jetzt professionell abgearbeitet werden müssen", sagt der OB. Seine Forderung ist klar: Sollten vom Bund weiter pro Jahr mehr als 300 Millionen Euro an Straßenbaumitteln nach Baden-Württemberg fließen, dann müsse für die Bodenseeregion etwas abfallen. Hier ziehe er mit dem Ravensburger OB Vogler an einem Strang. Schließlich seinen die Verkehrsbeziehungen zwischen B 31, B 30 und B 33 eng verzahnt.

Für Brand geht es nicht mehr darum, Schuldige zu suchen und den Schwarzen Peter zu verteilen. "Wir müssen die Dringlichkeit der Entlastung am Bodensee, sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene, ins Bewusstsein der Entscheidungsträger in Stuttgart und Berlin bekommen." Die Menschen seien es überdrüssig, ständig das Thema aufgetischt zu bekommen, ohne dass sich etwas bewege. Damit müsse Schluss sein.

Rund 6.000 Euro hat die Postkartenaktion gekostet. Hat sich das auch gelohnt? Der OB sagt Ja. Innerhalb einer Woche kamen rund 2.000 Postkarten zurück, sodass der Protest-Postsack jetzt mit knapp 10.000 Karten gefüllt ist. Es dürften aber gerne noch mehr werden, wünscht sich der OB. Brand will die Postkartenaktion noch vor der Bundestagswahl zum Abschluss bringen und dann mit einer "hoffentlich satten fünfstelligen Zahl" von Protestkarten nach Stuttgart fahren.

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